29. UN-Klimakonferenz aus Sicht junger Menschen
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In diesem Jahr war die Finanzierung das bestimmende Thema der Klimakonferenz. Inselstaaten und Entwicklungsländer forderten im Kampf gegen die Klimakrise bis 2030 jährlich 1,3 Billionen Dollar. Als Ergebnis soll die Summe bis 2035 auf jährlich 300 Milliarden Dollar anwachsen. Darüber hinaus soll nach weiteren Wegen der Finanzierung gesucht werden.
Wendelin Haag, DBJR Vorsitzender macht deutlich, dass dieser Minimalkonsens und keine Bestrebungen zu weiteren Treibhausgasreduktionen im starken Widerspruch zum Pariser Klimaabkommen steht. „Als demokratische Interessensvertretung junger Menschen setzen wir uns weiterhin für eine progressive Klimapolitik und das Einhalten des Pariser Klimaabkommens ein. Zurzeit ist die internationale Klimaschutzpolitik eher rückwärtsgewandt. Wir sehen die Macht der fossilen Lobby und das Einknicken vieler politischer Akteur*innen vor dieser. Dieser Entwicklung stellen wir uns klar entgegen. Wir fordern eine Neuausrichtung und Reform der internationalen Klimapolitik. Die Zunahme von Naturkatastrophen, Hungerkrisen, Vertreibung und Flucht fordern deutlich stärkere Klimaschutzmaßnahmen. Die zukünftigen zu erwartenden Kosten werden die aktuellen Investitionen deutlich übersteigen und diese Belastungen werden erneut zu den jüngeren Generationen verschoben. Die Lebensgrundlagen vieler Menschen auf diesem Planeten sind weiterhin bedroht.“
Neben den Länderdelegationen waren viele Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft in Baku, um die Verhandlungen positiv zu beeinflussen. Darunter auch Isabel Rutkowski, Vorsitzende Katholischen Landjugendbewegung:
„Die Ergebnisse der COP29 lassen uns frustriert und ernüchternd zurück. Denn sie spiegeln nicht die Dringlichkeit wider, mit der die Klimakrise bekämpft werden muss. Als junge Menschen erwarten wir von der Politik, dass sie endlich mutige Entscheidungen triff, um Klimagerechtigkeit global umzusetzen. Es braucht echte Emissionsminderungen statt scheinheiliger Lösungen wie den Zertifikatshandel. Es brauch jetzt eine gerechte und gesicherte Finanzierung, die nicht koloniale Verhältnisse fortführt. Besonders enttäuscht sind wir auch von der EU, die sich bei den Verhandlungen oft als Blockierer gezeigt hat.“
Die vergangene COP in Baku und die sehr schwachen Ergebnisse haben den Druck auf die kommenden Klimakonferenzen noch einmal deutlich erhöht.