Demokratie Jugendpolitik

Bundestagswahl 2025: Jugend zählt auf zukunftsgerechte demokratische Politik

Die Ergebnisse der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 stehen fest: Die CDU/CSU wird stärkste Fraktion im Bundestag und kommt auf 28,52%. Die SPD erreicht 16,41%, gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen mit 11,61% und der Partei Die Linke mit 8,77%. Den Einzug in den Bundestag verpasst haben unter anderem das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 4,97% und die FDP mit 4,33%. Das Wahlergebnis zeigt, dass sich eine große Mehrheit der Wähler*innen für demokratische Parteien entschieden hat – ein klares Zeichen. Der Bundesjugendring gratuliert allen gewählten Abgeordneten der demokratischen Parteien und freut sich im Interesse der Jugend auf die Zusammenarbeit. Gleichzeitig musst konstatiert werden, dass besorgniserregend viele Menschen insbesondere in vielen Wahlkreisen Ostdeutschlands die rechtsextreme AfD gewählt haben, die mit 20,80% einen deutlichen Zuwachs an Stimmen erzielt hat.

Junge Menschen brauchen eine Politik, die sie ernst nimmt

Für junge Menschen geht es in den kommenden Jahren um viel: Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und die Zukunft von Europa. Die neuen Mehrheitsverhältnisse müssen nun genutzt werden, um jungen Menschen echte Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Die 10 Forderungen des Bundesjugendrings zeigen auf, was es braucht: wirksame Jugendbeteiligung, Investitionen in junge Menschen, eine Stärkung von jungem Engagement und ein konsequentes Eintreten für Demokratie und Vielfalt.

Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings, fordert: "Die Anliegen und Themen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssen stärker in den bundespolitischen Fokus rücken. Als demokratische Interessensvertretung junger Menschen stehen wir bereit unsere Expertise bereits in die Sondierungs- und Koalitionsgespräche einzubringen.“

Die Herausforderungen unserer Zeit – von Kinder- und Jugendarmut über die Klimakrise bis hin zum erstarkenden Rechtsextremismus – lassen sich nur mit einer Politik lösen, die junge Menschen und ihre Interessensvertretung aktiv einbindet. Dafür müssen junge Menschen gehört und in Entscheidungen mit einbezogen werden. Für die Zukunft der Demokratie ist es unerlässlich, dass Jugendpolitik ressortübergreifend mitgedacht und gestärkt wird.

Kein Platz für Rechtsextremismus

Der Aufwuchs an Stimmen für die rechtsextreme AfD in der Gesamtbevölkerung aber auch bei jungen Menschen erfüllt den Bundesjugendring und seine Mitgliedsorganisationen mit großer Sorge. Viele junge Menschen haben Angst vor einer entsolidarisierten und diskriminierenden Politik. Die AfD ist kein demokratischer politischer Akteur, sondern eine Gefahr für Demokratie, Vielfalt und die Rechte junger Menschen. Klar ist: Es darf keine Zusammenarbeit mit der rechtsextremen AfD geben. Demokratische Parteien stehen in der Verantwortung, sich konsequent gegen Rechtsextremismus zu positionieren und die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Dazu gehört auch die längst überfällige Prüfung der AfD auf ihre Verfassungswidrigkeit vor dem Bundesverfassungsgericht.

Jugend hat gewählt – und erwartet Antworten

Während bei der Europawahl im vergangen Jahr bereits junge Menschen ab 16 Jahren wählen durften, wurde allen jungen Menschen unter 18 Jahren dieses Recht bei der Bundestagswahl wieder vorenthalten. Bei der U18-Bundestagswahl haben trotzdem 166.443 junge Menschen unter 18 Jahren gezeigt, welche politischen Prioritäten sie setzen und dass sie eine Wahlentscheidung treffen können und ihre demokratische Beteiligung einfordern. Nun ist es an den demokratischen Parteien, diesen Auftrag ernst zu nehmen.

Mit der Kampagne "btw, Jugend wählt demokratisch" haben der Bundesjugendring und die Jugendverbände und -ringe außerdem vor der Wahl klargemacht: Junge Menschen wollen eine starke Demokratie, die sich für ihre Anliegen einsetzt. Das spiegelt sich auch in ihrem Wahlverhalten wieder. Bei den 18-24 Jährigen entschied sich eine große Mehrheit für demokratische Parteien und Die Linke erhielt wie schon bei der U18-Bundestagswahl die meisten Stimmen der jungen Menschen.

Kinder- und jugendgerechte Haushaltspolitik

In Jugendverbänden engagieren sich seit über 75 Jahren viele Millionen junge Menschen ehrenamtlich für Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bundesjugendrings bieten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sichere und verlässliche Strukturen, in denen sie ihren Interessen nachgehen und durch die sie ihre Anliegen vertreten können.

Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings, hebt dazu hervor: „Engagiertes Ehrenamt braucht qualifizierte hauptamtliche Unterstützung. Deshalb setzen wir uns bei allen Abgeordneten des 21. Deutschen Bundestages und der kommenden Bundesregierung für eine erhöhte und verlässliche Finanzierung durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes ein. Die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe muss zudem mit einer Dynamisierung der Förderung für die bundeszentralen Träger der Kinder- und Jugendhilfe einhergehen. Nur so kann jungen Menschen die bestmögliche Unterstützung zu Teil werden.“

Konstruktive Zusammenarbeit mit demokratischen Kräften

Der Bundesjugendring setzt sich weiterhin für die Interessen junger Menschen ein und sucht den Dialog mit den demokratischen Parteien im neuen Bundestag. Wir erwarten von ihnen, dass sie unsere 10 Kernforderungen umsetzen und Jugendpolitik als Querschnittsaufgabe verstehen. Die neue Bundesregierung und alle demokratischen Kräfte im Bundestag müssen jetzt liefern.

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