„Jugendverbandsarbeit – Engagement, das Demokratie trägt“: Parlamentarischer Abend des DBJR bringt Politik und Jugendverbände ins Gespräch

Die Podiumsgäste des Parlamentarischen Abends vor der DBJR Pressewand
Unter dem Motto „Jugendverbandsarbeit – Engagement, das Demokratie trägt“ fand am 3. Juni der Parlamentarische Abend des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) in der Alten Pumpe in Berlin statt. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Jugendverbänden, Bundespolitik und Zivilgesellschaft diskutierte der DBJR über die Bedeutung jugendlichen Engagements für eine lebendige Demokratie – und über die notwendigen politischen Rahmenbedingungen, um dieses Engagement zu sichern und zu stärken.

Jugendverbände sind keine Randnotiz unserer Demokratie. Sie sind zentrale Orte, an denen junge Menschen Verantwortung übernehmen – in ihrer Gruppe, für ihre Gemeinschaft und für unser demokratisches Miteinander,“ betonte DBJR-Vorsitzende Daniela Broda in ihrer Begrüßung. Ihr Co-Vorsitzender Wendelin Haag ergänzte: Wir sprechen gerne von Jugendverbänden als Werkstätten der Demokratie. Gerade in Zeiten, in denen unsere Demokratie unter Druck gerät, sind Orte an denen Demokratie gelernt und gelebt wird, wichtiger denn je.

Karin Prien, die neue Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, tauschte sich auf dem Podium mit den Vorsitzenden des DBJR zu den jugendpolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung und der Frage aus, wie demokratisches Engagement junger Menschen besser gefördert werden kann.
"Meine tiefe Überzeugung ist es, dass die Arbeit der Jugendverbände und -ringe nicht nur Werkstätten der Demokratie sind, sondern auch die Orte an denen Gemeinschaft und Gemeinsinn entsteht und das brauchen wir gerade in dieser Zeit. Deshalb bin ich ein großer Fan der Jugendverbandsarbeit." betonte Bundesministerin Prien dabei. 

Ebenfalls berichteten Annika Quantz (JDAV) und Felix Englert (Jugendfeuerwehr) auf dem Podium aus der Praxis der Jugendverbände, die im DBJR organisiert sind.

"Junge Menschen sind von multiplen Krisen betroffen. Wir als Jugendverbände können hier ganz viel leisten indem wir jungen Menschen Orte bieten an denen sie Selbstwirksamkeit erfahren. Das schaffen wir aber nicht alleine." betont Annika Quantz.

"Wenn man sich einmal engagiert, dann tut man das meist ein Leben lang. Für dieses Engagement braucht man aber auch die richtigen Rahmenbedingungen und Unterstützung." führt Felix Englert aus.

Auch die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie SPD-Vorsitzende Saskia Esken sprach auf dem Podium über die wichtige Rolle der Arbeit der Jugendverbände für unsere Demokratie und nötige Investitionen in diesem Bereich: "Für mich ist vollkommen klar, dass zu Investitionen in die Infrastruktur auch die soziale Infrastruktur und damit auch Orte der Jugendarbeit zählen."

Außerdem im Fokus: Die Zukunft des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) und die Rolle des Bundestags bei der Stärkung von Jugendarbeit und Ehrenamt.

Der Abend stand nicht nur im Zeichen inhaltlicher Impulse, sondern auch im Zeichen des Austauschs: Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestags waren der Einladung gefolgt – insbesondere aus den Ausschüssen für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie für Sport und Ehrenamt. Der DBJR begrüßte darüber hinaus Abgeordnete aus vielen weiteren Ausschüssen. „Jugendpolitik ist ein Querschnittsthema,“ so Wendelin Haag. „Ob Arbeit, Gesundheit, Klima, Mobilität bundes- oder europaweit – überall braucht es die Perspektive junger Menschen. Jugendpolitik darf nicht an Zuständigkeitsgrenzen scheitern, sie muss ressortübergreifend gestaltet werden.“

Die Jugendverbände im DBJR repräsentieren eine beeindruckende Vielfalt: Über 50 Mitgliedsorganisationen vereinen konfessionelle Jugendverbände, ökologische und kulturelle Jugendorganisationen, politische Jugendverbände, Arbeiter*innenjugenden, migrantische Selbstorganisationen, Blaulichtverbände und viele Weitere. Diese Vielfalt ist kein Selbstzweck, sondern Ausdruck demokratischer Teilhabe in der Breite unserer Gesellschaft.

Mehr als 6 Millionen junge Menschen engagieren sich in diesen Verbänden – ehrenamtlich, aus Überzeugung, oft neben Schule, Ausbildung oder Studium. Sie organisieren Gruppenstunden, Ferienfreizeiten und internationale Begegnungen, sie übernehmen Verantwortung, gestalten politische Prozesse mit und stärken die Demokratie.

Mit dem heutigen Abend wollten wir zeigen, welche wichtige Rolle Jugendverbände für eine lebendige Demokratie spielen – und laden politische Entscheidungsträger*innen ein, gemeinsam mit uns über die Perspektiven jugendverbandlichen Engagements zu sprechen.“ so Daniela Broda zum Abschluss.

Themen: Pressemitteilung Nationale Jugendpolitik