Junge Zivilgesellschaft unter Druck – Fachmagazin von IJAB und DBJR

Titelseite des Fachmagazins beyond zum Thema "Junge Zivilgesellschaft unter Druck"
Die neue Ausgabe des Fachmagazins beyond (01|2025), das in Kooperation vom Bundesjugendring und IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland erstellt wurde, dokumentiert die bedrohliche Entwicklung der Shrinking Spaces für Jugendringstrukturen in Europa – mit Stimmen aus Belarus, Georgien, Kroatien, der Türkei, Schweden und vielen weiteren Ländern.

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Das Heft kann außerdem kostenlos als Printversion bestellt werden: ijab.de/bestellservice/beyond-01-2025

Jugendorganisationen und Jugendringe sind zentrale Säulen demokratischer Gesellschaften. Sie schaffen Räume, in denen junge Menschen Demokratie praktisch erleben, Verantwortung übernehmen und sich für ein solidarisches Miteinander einsetzen. Doch diese Strukturen stehen in Europa unter massivem Druck: Jugendringe werden kriminalisiert, staatlich marginalisiert oder durch Budgetkürzungen eingeschränkt.

Jugendringe im Fokus – Bedrohung von allen Seiten

Die Beiträge im Fachmagazin zeichnen ein klares Bild: Jugendringe sind Zielscheibe politischer und finanzieller Angriffe.

  • Kriminalisierung und Repression: In Belarus wurde der Jugendring RADA durch das Regime ins Exil gedrängt, führende Mitglieder riskieren mehrjährige Haftstrafen, sollten sie zurückkehren. Auch in Georgien und der Türkei droht NGOs, die sich mit ausländischen Fördermitteln finanzieren, die Einstufung als „ausländische Agenten“.

  • Politische Einflussnahme und fehlende Anerkennung: In Kroatien erkennt die Regierung den unabhängigen Jugendring MMH nicht an – stattdessen wurde ein regierungsnahes Jugendforum geschaffen, das kritische Stimmen ausschließt.

  • Strukturelle Unterfinanzierung: In Finnland wurden die Mittel für Jugendarbeit massiv gekürzt, in Großbritannien musste der traditionsreiche British Youth Council 2024 nach 75 Jahren seine Arbeit einstellen. Auch in Schweden und Polen drohen Budgetstreichungen, die die Arbeit von Jugendringen an den Rand des Zusammenbruchs bringen.

Diese Entwicklungen zeigen, wie fragil die demokratische Infrastruktur für junge Menschen ist. Dort, wo Jugendringe ihre Arbeit nicht mehr leisten können, fehlen zentrale Räume für politische Bildung, Teilhabe und demokratisches Engagement.

Starke Stimmen aus Krisenregionen

Neben Analysen werden im Fachmagazin aber auch Geschichten von Mut und Widerstandskraft geschildert:

  • Junge Menschen in der Ukraine setzen ihre Jugendarbeit fort, obwohl Krieg und Zerstörung ihren Alltag prägen.

  • Belarusische Jugendorganisationen arbeiten unbeirrt aus dem Exil weiter.

  • Selbst unter schwierigsten Bedingungen schaffen junge Menschen neue Räume für Beteiligung – ein Zeichen, dass Engagement nicht zum Schweigen gebracht werden kann.

Diese Stimmen sind ein Appell an Politik und Gesellschaft in Deutschland und Europa: Solidarität mit junger Zivilgesellschaft darf kein Lippenbekenntnis bleiben.

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Das Fachmagazin beyond (01|2025) ist eine gemeinsame Veröffentlichung von IJAB und dem Deutschen Bundesjugendring.

Themen: Europäische Jugendpolitik