Bildung Nachhaltige Entwicklung

Kräfte bündeln, Zukunft gestalten: Beste Bildung durch eine starke Zivilgesellschaft – ein Appell

Der Bundesjugendring veröffentlicht zusammen mit VENRO und dem Bündnis Zukunftsbildung einen Schattenbericht zum anstehenden BNE-Bericht der Bundesregierung in diesem Jahr. Gemeinsam weisen sie auf die wichtige, unverzichtbare Rolle von Zivilgesellschaft für die Bildungslandschaft hin.

Beste Bildung ist entscheidend für Zukunft junger Menschen. In einer Welt, in der Demokratie und Menschenrechte immer stärker gefährdet sind und die Klimakrise Millionen von Menschen ihren Lebensraum raubt, braucht es eine Bildung, die zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Bildung muss eine Antwort auf Populismus, Desinformation und Demokratieverdruss sein.

Der gemeinsame Bericht von Bündnis ZukunftsBildung, VENRO und dem Bundesjugendring “Kräfte bündeln, Zukunft gestalten” zeigt auf, dass beste Bildung nicht allein vom Staat gestemmt werden kann. Die Zivilgesellschaft leistet schon jetzt einen großen Beitrag zur Bildungsarbeit in Deutschland – oft allerdings unter prekären Bedingungen und ohne ausreichende Unterstützung.

Wie zahlreiche Beispiele im Schattenbericht zeigen, sind zivilgesellschaftliche Organisationen aus dem Bildungssystem gar nicht mehr wegzudenken. Ob in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen. Gleichzeitig bringen sie durch ihre Netzwerke und Expertise innovative Ansätze in die Bildung, die weit über das hinausgehen, was staatliche Institutionen allein leisten könnten.

Die politischen Forderungen des Berichts sind eindeutig:

  • Die Umsetzung der SDGs in Deutschland erfordert eine resiliente Demokratie und eine starke Zivilgesellschaft. Die Demokratie braucht eine lebendige Zivilgesellschaft, daher muss shrinking civic spaces aktiv entgegentreten werden.

  • Beste Bildung braucht eine starke Zivilgesellschaft, daher braucht es mehr Rückenwind für zivilgesellschaftliches Engagement.

  • Förderstrukturen müssen langfristiger gedacht und entbürokratisiert werden, daher braucht es:

    • längere Förderzeiträume, die die Erstellung des Antrags und die Evaluation des Projekts mitdenken.

    • die vollständige Förderung von Projekten ohne Eigenanteile, um Antragstellende zu entlasten.

    • eine allgemeine Entbürokratisierung von Förderstrukturen, um die Bedingungen und Bewerbungsprozesse transparent, einheitlich, inklusiv und weniger zeitraubend zu gestalten.

  • Die Politik muss Rahmenbedingungen für beste Bildung schaffen und zusätzliche Ressourcen bereitstellen.

  • Zivilgesellschaftliches Engagement braucht Freiräume statt Hürden. Der Staat muss der ihm aufgetragenen Fürsorgepflicht nachkommen und auf der anderen Seite das Subsidiaritätsprinzip und Initiativrecht wahren, um zivilgesellschaftliches Engagement wie auch den Bildungsorten die nötigen Freiräume zu gewähren.

  • Mithilfe der Zivilgesellschaft vom „Add-on“ zu einer beschleunigten Umsetzung von BNE und SDGs.

Handeln, bevor es zu spät ist

Wendelin Haag, Vorsitzender Bundesjugendring: „Bildungsungerechtigkeit, Demokratiegefährdung und globale Krisen verschärfen sich, wenn notwendige Investitionen in die Zukünfte junger Menschen ausbleiben. Jetzt ist der Zeitpunkt, die Zivilgesellschaft zu stärken und zukunftsfähige Bildung voranzubringen. Denn: Bildungsgerechtigkeit, Demokratieförderung und eine nachhaltige Entwicklung sind die Grundlagen für eine resiliente Demokratie. Außerschulische Jugendbildung ist der Motor der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Als Jugendverbände und -ringe schauen wir deshalb derzeit genau hin, ob und wie die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in den Wahl- und Regierungsprogrammen verankert und im Regierungshandeln umgesetzt wird. Als Zivilgesellschaft stehen wir weiterhin bereit. Die Zeit für entschlossenes Handeln ist jetzt.“

Themen: Bildung Nachhaltige Entwicklung