Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Politik ist längst überfällig

Mit drastischen Vergleichen und großen Worten hat die 24. Weltklimakonferenz im polnischen Katowice begonnen. „Wir brauchen drastische Maßnahmen und große Taten“, kommentiert unser Vorstandsmitglied Christoph Röttgers die Mahnungen und Ankündigen auf der COP24.

Mehr als 30.000 Teilnehmende aus 196 Staaten der Vereinten Nationen beraten bis zum 14. Dezember, wie das globale Klima noch gerettet werden kann. Es gilt, den Klimavertrag von Paris in den kommenden Tagen weiterzuentwickeln. Die Wissenschaft liefert Jahr um Jahr dramatische Erkenntnisse zum Klimawandel. Am Meeresspiegel im Pazifik, an den Gletschern in den Alpen und am Wasserstand des Rheins in Deutschland ist für alle sichtbar, dass unser Klima aus den Fugen gerät. Die Erkenntnisse zum Umsteuern liegen auf dem Tisch. „Wenn nicht jetzt, wann dann begreifen das die Verantwortlichen in den Parlamenten und Regierung”, fragt unser Vorstandsmitglied Jannis Pfendtner.

Von Bundesregierung und Bundestag fordern wir eine ambitionierte Klimapolitik. Das alleine reicht aber nicht. Deutschland und andere Industriestaaten müssen auf Multilateralismus setzen, andere Staaten überzeugen und als Beispiel vorangehen. Das passiert nicht, wenn Klimaziele aufgegeben werden, wie es gerade geschieht. Wir müssen die sozial-ökologische Transformation aller Gesellschaftsbereiche vorantreiben. Wir müssen die nationalen Klimaziele bis 2020 einhalten und viel ambitioniertere Klimaziele für die Jahre 2030 und 2050 anstreben. Wir brauchen unbedingt die konsequente Energiewende, und die Dekarbonisierung der Gesellschaft: Also sozialverträglichen Kohleausstieg, mehr erneuerbare Energien, mehr Energieeffizienz und das Ende der Atomenergie.

„Der Klimawandel trifft vor allem auch junge Menschen weltweit, er macht keinen Halt vor nationalstaatlichen Grenzen”, sagt Jannis Pfendtner. Dementsprechend muss Klimaschutz konsequent global gedacht werden. Klimafreundlichen Verkehrs- und Transportsysteme müssen her, eine klimafreundliche Landwirtschaft, eine klar nachhaltige Wirtschaftsweise. „Die Abkehr vom ständigen Wirtschaftswachstum hin zu einer Gesellschaft, in der alle gut leben können, muss jetzt beginnen. Ökologische Steuern und Subventionen müssen weiterentwickelt, klimaschädliche Subventionen abgeschafft werden”, fordert Christoph Röttgers.

Ökosysteme wie Wälder und Moore müssen nicht nur zum Schutz der biologischen Vielfalt, sondern auch als Kohlenstoffspeicher erhalten werden, indem Naturschutzgebiete und Nationalparks erweitert werden. „Die Entscheidungen in Richtung einer wirklich nachhaltig ausgerichteten Politik sind längst überfällig”, sagt Jannis Pfendtner. Die Staaten, die während der COP24 über Lösungen reden, dürfen dabei die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) nicht als Grundlage ihres Handelns vergessen.

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