Strategie zu mentaler Gesundheit junger Menschen nicht ohne ihre Expertise!

Die Bundesregierung arbeitet derzeit an der im Koalitionsvertrag verankerten „Strategie zur mentalen Gesundheit junger Menschen“.

Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen1 hervor. Unklar bleibt jedoch, in welcher Form junge Menschen und ihre Interessenvertretungen in den Prozess einbezogen werden sollen.

Die Bundesregierung kündigt an, Schwerpunkte der Strategie auf Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen zu legen – unter anderem durch Aufklärung, niedrigschwellige Beratungsangebote für Eltern sowie die Fortbildung von pädagogischen Fachkräften. Ziel sei es zudem, die Bereiche Bildung, Jugendhilfe und Gesundheit besser miteinander zu verzahnen. Eine konkrete Antwort darauf, wie die Expertise junger Menschen – vertreten durch den Bundesjugendring – in die Entwicklung der Strategie einbezogen wird, bleibt sie schuldig.

„Es kann nicht sein, dass einmal mehr eine Strategie hinter verschlossenen Türen und ohne die Expertise derjenigen beraten wird, die sie unmittelbar betrifft“, kritisiert Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings.

Der Bundesjugendring hat mit seiner Position „Mentale Gesundheit junger Menschen in Krisenzeiten stärken“ fundierte Vorschläge und Forderungen vorgelegt, die bei der Ausgestaltung der Strategie zwingend zu berücksichtigen sind. Regierung, Parlament und Verwaltung sind aufgefordert, diese einzubeziehen und den Dialog mit den Strukturen junger Menschen zu suchen.

„Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort selbst, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ein zentrales Anliegen sei und einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leiste. Der Bundesjugendring erwartet, dass dieser Anspruch nun auch bei der Strategie zur mentalen Gesundheit eingelöst wird“, so Haag.
 

1 dserver.bundestag.de/btd/21/018/2101837.pdf

Themen: Gesundheitspolitik