Demokratie Jugendarbeit Jugendverbände

Wirksame Demokratieförderung - Jugendverbände und Jugendringe in ihrer Arbeit stärken

Die Jugendverbände und Jugendringe leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Demokratieförderung in Deutschland. Zentrale Förderinstrumente wie der Kinder- und Jugendplan des Bundes, der Länder sowie kommunale Fördermittel bilden dabei die Grundlage, um diese wichtige Arbeit zu unterstützen. Programme wie „Demokratie leben!“ ergänzen diese Strukturförderungen gezielt, indem sie zusätzliche Projekte der Jugendverbände fördern und jungen Menschen weitere Möglichkeiten bieten, sich aktiv für die Demokratie, Vielfalt und gegen Extremismus einzusetzen.Besorgniserregend ist jedoch, dass im Rahmen der neuen Förderperiode 2025-2032 von „Demokratie leben!“ wichtige Projekte aus der Jugendarbeit von zivilgesellschaftlichen Trägern auf der Bundesebene und in Kommunen nicht mehr berücksichtigt werden sollen. Etablierte und erfolgreiche Projekte stehen somit vor dem Aus.

Auf Bundesebene sieht sich unter anderem die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) durch mangelnde Förderzusagen in der Existenz bedroht. FARN bietet Information, Beratung und Qualifikation insbesondere für junge Menschen und deren Strukturen wie Jugendverbände und andere Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe. In der Erhebung des Bundesjugendrings zur Bedrohung von Jugendverbänden und -ringen durch rechtsextreme Parteien war FARN die Organisation, welche am häufigsten als Unterstützungsangebot von den 500 beteiligten Verbandsstrukturen genannt worden war. „Dass eine so erfolgreiche Organisation wie FARN aufgrund mangelnder Förderung in ihrer Existenz bedroht ist, wirft Fragen auf, denn unsere Demokratie braucht solche Organisationen dringend“ betont Moritz Tapp, stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendrings.

Auf kommunaler Ebene bedeutet das, dass beispielsweise in Bayern mehrere Partnerschaften für Demokratie, teils mit Beteiligung der Stadt- oder Kreisjugendringe, keine Förderung in der kommenden Förderperiode erhalten. So werden beispielsweise die Partnerschaften in Augsburg, Würzburg, Bamberg, Bayreuth, Bamberg oder im Landkreis Haßberge nicht mehr weiterfinanziert. Auch Projekte mit Beteiligung von Kreis- und Stadtjugendringen sind betroffen, wie das Projekt in Karlsfeld beim KJR Dachau oder beim KJR Nürnberg. Entsprechend besorgt ist etwa der Bayerische Jugendring. Dessen Präsident Philipp Seitz betont: „Die aktuellen Überlegungen, die bisherigen erfolgreichen Projekte in Bayern nicht mehr weiterzuführen, ist ein großer Einschnitt in der Demokratie-Bildung junger Menschen. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und gesellschaftlicher Herausforderungen brauchen wir starke, nachhaltige Förderungen für Projekte, die Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Eine Kürzung würde nicht nur wichtige Strukturen gefährden, sondern auch ein fatales Signal senden – dass Demokratie-Bildung und Engagement für ein friedliches Miteinander keine Priorität haben. Wir appellieren eindringlich an die politisch Verantwortlichen im Bund, die Mittel im parlamentarischen Prozess in vollem Umfang zu erhalten, um gemeinsam eine vielfältige und demokratische Gesellschaft zu stärken.“

Als Jugendverbände und -ringe verstehen wir uns als Werk- und Wirkungsstätten der Demokratie. Wenn bestehende Projekte der Demokratieförderung abgelehnt und nicht mehr gefördert werden, verliert die Gesellschaft, da wertvolle Orte der Demokratiebildung und Extremismusprävention verloren gehen, die für die Entwicklung junger Menschen von entscheidender Bedeutung sind.

Der Bundesjugendring fordert daher gemeinsam mit dem Bayerischen Jugendring eine sichere und langfristige Finanzierung sowie rechtssichere Rahmenbedingungen für die Demokratieförderung. Nur so kann die Demokratieförderung nachhaltig und effektiv gesichert werden.

„Jugendverbände und -ringe sind Orte gelebter Demokratie. Das ist aber kein Selbstläufer, sondern dafür braucht es eine angemessene Förderung. Wenn Förderung wegbricht leidet die Kinder- und Jugendarbeit und damit unsere Demokratie“ betont Moritz Tapp, stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendrings.

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