Nachhaltige Entwicklung

Sofortmaßnahmen zur Begrenzung der Erderhitzung!

Der Deutsche Bundesjugendring hat klare klimapolitische Forderungen für den Koalitionsvertrag. Die Weichen für eine wirksame und gerechte Klimapolitik im Interesse junger Menschen müssen auch bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow gestellt werden.

„Wir erwarten, dass die sich bildende Regierung ihre Ampel konsequent auf Klimaschutz stellt. Als junge Generation fordern wir die konsequente Vereinbarung von Klimaschutzmaßnahmen im Koalitionsvertrag und deren Umsetzung. Eine sozial und ökologisch umgesetzte Transformation in den Sektoren Energie, Mobilität, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft ist die Voraussetzung dafür, dass uns als Gesellschaft nicht irreversible ökologische und soziale Folgen drohen, welche die Freiheitsrechte von uns jungen Menschen massiv einschränken würden“, so DBJR-Vorsitzender Wendelin Haag.

Der Deutsche Bundesjugendring ist die Stimme der jungen Generation, welche sowohl die erste Generation ist, die von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen ist als auch die letzte Generation, die durch ihr Handeln die globale Erderhitzungg und deren soziale und ökosystemare Folgen noch auf ein Maß begrenzen kann, welches das globale Klimasystem nicht zum Kippen bringt.

Noch sind die Folgen einer Klimakatastrophe und die anderer Umweltkrisen – wie ein weiterer Verlust der biologischen Vielfalt, extreme Wetterereignisse, Flucht und Migration sowie Ressourcenknappheit – begrenzt kompensierbar.

„Die kommende Bundesregierung muss ihrer Verantwortung und ihrem Auftrag gerecht werden und sofort konkrete Maßnahmen zur Begrenzung der Erderhitzung beschließen. Die Ergebnisse der Sondierungsgespräche für eine Ampel-Koalition bieten dafür erste Ansätze. Allerdings sind viele Punkte noch zu unkonkret und lassen einen umfassenden Ansatz für eine Klimapolitik, welche die Ziele des Pariser Abkommens einhält, nicht erkennen“, konstatiert der stellvertretende DBJR-Vorsitzende Raoul Taschinski.

Vorderstes Ziel aller Maßnahmen zum Klimaschutz muss es sein, die 1,5 Grad-Grenze des Abkommens von Paris einzuhalten. Deutschland kommt dabei eine Vorreiterrolle zu. Die Bundesrepublik muss schon alleine aus Gründen der Klimagerechtigkeit und ihrer historischen Schuld gegenüber den Menschen aus den Ländern des Globalen Südens in den 2030er-Jahren vollständig klimaneutral sein.

Ein realistischer Maßnahmenkatalog, der auch den sogenannten digitalen Fußabdruck berücksichtigt, muss von der Bundesregierung vorgelegt werden. Nur so können auch ökologische Kinderrechte eingehalten und die Freiheitsrechte der jungen Generation für die kommenden Jahrzehnte garantiert werden. Besonders nach dem Urteil aus Karlsruhe zum Klimaschutzgesetz vom Mai 2021 ist es verfassungsrechtlich bestätigt, dass jede Generation – auch junge Menschen und zukünftige Generationen – ein Recht auf ein gesundes Leben in einer intakten Umwelt haben.

Wendelin Haag erläutert dazu: „Klimamaßnahmen im Interesse von uns jungen Menschen bedeutet, jetzt die Energiewende massiv zu beschleunigen. Im Bereich Mobilität sind insbesondere der Ausstieg aus allen klimaschädlichen Subventionen sowie nachhaltige Investitionen in den schienengebundenen Personen- und Güterverkehr bei gleichzeitigem Ende des Verbrennungsmotors bis 2030 von entscheidender Bedeutung. Die kommende Bundesregierung muss in einem Klima-Sofortprogramm genauso darlegen, wie im Gebäudesektor, in der Industrie und in der Landwirtschaft ein klimaneutrales und umweltgerechtes Land mit mehr sozialer Absicherung der Beschäftigen möglich ist.“

Deutschland muss auch seiner internationalen Verantwortung gerecht werden. Mit Blick auf die Klimakonferenz in Glasgow bedeutet das, die nationalen Klimaziele nachzuschärfen und aktualisiert zu melden sowie mehr transnationale Maßnahmen und Investitionen, um klimagerechte Politik zu ermöglichen.

„Von der COP muss das Signal ausgehen, dass die Länder des globalen Nordens sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Sowohl hinsichtlich ihrer Verpflichtungen gegenüber den Ländern des globalen Südens als auch gegenüber der jungen und den zukünftigen Generationen auf unserem Planeten. Noch reichen die vorgestellten Pläne zur CO2-Reduktion noch bei weitem nicht aus“, so Raoul Taschinski.

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