Alle Flüchtenden brauchen sichere Räume
Die EU hat flüchtenden Ukrainer*innen für drei Jahre volle Freizügigkeit innerhalb der EU zugesichert. Eine gelingende Aufnahme, Unterstützung und Hilfe für die teils schwer traumatisierten Geflüchteten hängt von einer funktionierenden Zusammenarbeit von politischem Willen, öffentlicher Verwaltung, zivilgesellschaftlichen Akteuren und bürgerschaftlich Engagierten vor Ort ab. Zudem braucht es eine öffentliche Kultur der Hilfsbereitschaft und des Willkommens sowie der Stärkung der Zivilgesellschaft.
Mit Sorge verfolgen wir Berichte über Menschen, die wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder wegen einer Behinderung an der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine gehindert und an der Grenze von den Behörden abgewiesen werden. Alle Flüchtenden brauchen sichere Räume. Besondere Unterstützung brauchen trans* Personen, weil alle Bürger*innen die Ukraine nicht verlassen dürfen, die als Mann registriert sind. Die Gehörlosenjugend als Mitgliedsverband des Bundesjugendrings berichtet, dass gehörlose Menschen an den Grenzen und bei ihrer Ankunft in europäischen Ländern nicht ausreichend unterstützt werden.
Außerdem dürfen Aggressionen gegenüber russischen Staatsbürger*innen und als russisch gelesenen Menschen in Deutschland und in den ukrainischen Nachbarländern keinen Platz in den Gesellschaften haben. Der Bundesjugendring verurteilt deswegen auch jede Diskriminierung und Aggression gegen russisch-gelesene Menschen in Deutschland. In dieser Zeit ist es wichtig, als Zivilgesellschaft zusammenzustehen und gegen Hass und Hetze Stellung zu beziehen.