Es gibt keinen Grund, noch länger zu warten: Wahlalter 16 – jetzt!
Jugendliche sind Träger demokratischer Grundrechte. Sie wollen und können ihre Zukunft selber in die Hand nehmen und eine Politik, die in die Zukunft trägt, mitgestalten. Dies darf man ihnen nicht länger verwehren. Junge Menschen sind in vielfältiger Weise zivilgesellschaftlich engagiert. Sie wollen mitentscheiden, nicht erst nach der kommenden Legislaturperiode, sondern jetzt!
Deshalb fordern junge Menschen, ihre Interessenvertretungen, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen schon lange eine Absenkung des Wahlalters. Aktuell dürfen 16-Jährige in elf Bundesländern bei Kommunal- und in vier Bundesländern bei Landtagswahlen wählen. Warum nicht endlich auch auf Bundesebene?
„Bei der Kommunalwahl wählen zu dürfen war von großer Bedeutung für mich, da ich fähig sein möchte, unsere Zukunft mitgestalten zu können, da die politischen Entscheidungen vor allem in der aktuellen Situation auch mich direkt betreffen. Auch auf Bundesebene wählen zu dürfen wäre ein Zugeständnis an uns jüngere Generationen.“ (Isabell, 17 Jahre)
„Mir ist es wichtig, dass Jugendliche bereits im Alter von 16 Jahren ihre Stimme abgegeben können, so dass frischer Wind in die Politik kommt.“ (Theresia, 13 Jahre).
Warum muss ich bis zur nächsten Wahl warten, wenn ich bereits jetzt etwas verändern kann? Auch meine junge Stimme ist ausschlaggebend! (Anna, 17 Jahre)
Gerade in der aktuellen Krise wird deutlich, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen nicht krisenfest verankert sind. Die aktuellsten Jugendstudien zeigen einmal mehr, dass junge Menschen sich zu wenig gehört fühlen und mehr Mitbestimmung fordern.
„Die Senkung des Wahlalters noch in diesem Jahr auf den Weg zu bringen, wäre ein wichtiges Signal an junge Menschen. Sie könnten es als Zeichen von Politik und Gesellschaft verstehen, dass ihre Rechte und Bedürfnisse gesehen und berücksichtigt werden.“ (Prof. Dr. Sabine Andresen, Universität Frankfurt & Vizepräsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes)
Dieser Forderung haben sich in der letzten Zeit immer mehr Politiker*innen und Wissenschaftler*innen angeschlossen.
„Wenn Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, mit Fridays for Future auf die drohende Klimakatastrophe in internationalem Maßstab hinzuweisen, dann sind sie auch in der Lage, mit 16 Jahren ihren politischen Willen in Deutschland zum Ausdruck zu bringen. Es ist überfällig, Ihnen diese Perspektive zu eröffnen.“ (Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts)
Wir, junge Menschen, ihre Interessenvertretungen, jugendpolitisch Engagierte, Politiker*innen, und Wissenschaftler*innen, rufen deshalb die demokratischen Parteien im Bundestag dazu auf, noch in dieser Legislaturperiode die gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen, jungen Menschen ab 16 das höchste Recht in der Demokratie zuteil werden zu lassen: das aktive Wahlrecht. Es gibt keinen Grund, damit noch länger zu warten!
Für eine Absenkung des Wahlalters braucht es Mut, Willen und politische Mehrheiten. Wir fordern daher eine offene Abstimmung, ohne Fraktionszwang, noch vor der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2021. Junge Menschen wollen nicht bis 2025 warten. Die gesellschaftlichen Herausforderungen sind groß und können nur von allen Generationen gemeinsam gelöst werden.
Wahlalter 16 – jetzt! fordern gemeinsam die Erstunterzeichner*innen:
- Prof. Sabine Andresen, Universität Frankfurt, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderschutzbundes
- Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
- Lilly Blaudszun, Influencerin & Studentin
- Prof. Dr. Karin Böllert, Universität Münster, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe
- Laura Brüchle, Vorstandsmitglied im Careleaver e.V.
- Teresa Bücker, Publizistin
- Marc Frings, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
- Dr. Katharina Gerarts, ehemalige Beauftragte des Landes Hessen für Kinder- und Jugendrechte, Mitgründerin des Kinderrechte-Instituts
- Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Hertie School of Governance
- Diana Kinnert, Publizistin und Unternehmerin
- Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
- Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes
- Robin Loh, Sozialarbeiter
- Nike Lorenz, Hockey-Nationalspielerin
- Lisi Maier und Tobias Köck, Vorsitzende Deutscher Bundesjugendring
- Prof. Dr. Kai Niebert, Universität Zürich, Präsident Deutscher Naturschutzring
- Prälat Dr. Peter Neher, Präsident Deutscher Caritasverband
- Holger Paech, Kinder- und Jugendbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt
- Jana Paul, Mitgründerin von Jugend vertritt Jugend
- Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des Deutschen Jugendinstituts
- Dr. Linn Selle, Präsidentin der Europäischen Bewegung Deutschland
- Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Uni Hildesheim, Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums
- Isabella Steger, ehem. Vorsitzende der Bundesjugendvertretung Österreich
- Truc Quynh Vo, Sozialarbeiterin, Mitglied im Careleaver e.V.
- Luca Wernert, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend
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