Arbeit der Jugendverbände "wichtiges Handlungsfeld" laut Bundesregierung
In ihrer Antwort (20/8064) vom 24. August auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/7939) bezeichnet die Bundesregierung die Jugendverbandsarbeit als "wichtiges Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit" und betont:
"Jugendverbände sind demokratische Formen der Selbstorganisation und Interessenvertretung junger Menschen. Als Teil der Zivilgesellschaft wirken sie aktiv an der gesellschaftlichen Willensbildung und Entscheidungsfindung mit. Junge Menschen gestalten in Jugendverbänden ihre Arbeit gemeinschaftlich und formulieren selbstständig individuelle Bedürfnisse und Interessen ebenso wie Anliegen ihrer Generation. Auf Bundesebene sind die meisten Jugendverbände im DBJR miteinander vernetzt. In dem breiten und pluralen Spektrum der angeschlossenen Verbände sind rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche organisiert."
U18-Wahlen
Es wird auf die Bedeutung der Kinder- und Jugendwahlen U18 hingewiesen, die bundesweit vom Bundesjugendring umgesetzt werden: "Auf diese Weise setzen sich Kinder und Jugendliche mit dem aktuellen politischen Geschehen auseinander und werden befähigt, ihre Wahlentscheidung in eigenen regionalen U18-Wahllokalen zu treffen." Schirmherrin der U18-Wahl ist seit Mai 2023 die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Juleica & Kampagne
Die Bundesregierung verweist auf Bedeutung der Jugendleiter*innen-Card Juleica, den bundesweit einheitlichen Ausweis für engagierte junge Menschen in der Jugendarbeit: "Zur Stärkung der Juleica stellte die Bundesregierung in den Jahren 2022 und 2023 zusätzliche Mittel zur Verfügung, auch für die Kampagne „Lass machen“ des DBJR." Mit den zusätzlichen Mitteln ausgestattet ist der Bundesjugendring in der Lage, die Kampagne #lassmachen in Kürze weiterzuführen und weiterzuentwickeln.
Politische Beteiligung junger Menschen
Nennung finden die engen Kooperationen des Bundesjugendministeriums und weiterer Ministerien mit dem Bundesjugendring im Rahmen mehrerer Jugenddelegiertenprogramme auf internationaler Ebene und des EU-Jugenddialogs. Dieser "verfolgt das Ziel, den Dialog zwischen jungen Menschen und politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen zu fördern und mittels dieses ständigen Austausches junge Menschen in die Umsetzung und Weiterentwicklung der jugendpolitischen Zusammenarbeit in Europa einzubeziehen."
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Der "Transformationsbericht der Bundesregierung zu menschlichem Wohlbefinden, Fähigkeiten und sozialer Gerechtigkeit" (20/8050) vom 28. August geht in einem Kapitel auf "die Stärkung der Teilhabe und Beteiligungsmöglichkeiten der 14 Millionen jungen Menschen" ein. Hierin wird die Bedeutung von Jugendverbänden und Jugendringen für das Gelingen der sozial-ökologischen Transformation erläutert. Unter anderem heißt es: "Die geförderten Träger (wie die Jugendverbandsarbeit, Red.) bauen bundesweite Kommunikations- und Kooperationsstrukturen auf und aus, entwickeln das Feld der außerschulischen Jugendbildung fachlich und konzeptionell weiter und setzen fachlich qualifiziert außerschulische Jugendbildung in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern um. Jugendbildung bestärkt junge Menschen in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten, demokratisch handelnden Bürgerinnen und Bürgern."
Der Bundesjugendring sieht sich in den Aussagen der Bundesregierung in seiner Arbeit und Haltung bestätigt und wundert sich zugleich, dass in der Kabinettsvorlage für den Bundeshaushalt 2024 Kürzungen für diese so wichtige Arbeit vorgesehen sind.