Jugendpolitik

Austausch mit bayerischer Jugendministerin Carolina Trautner

Wir haben uns mit Carolina Trautner (CSU), Staatsministerin im Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales in Bayern, zum Dialog getroffen. Sie hat in diesem Jahr den Vorsitz der Konferenz der Jugendminister*innen der Länder. Themen des Austauschs waren unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Novelle des SGB VIII und die Juleica.

Aus Sicht der Jugendverbände braucht es nach den Sommerferien seitens der Politik die Zusage, dass Bildungseinrichtungen formaler und non-formaler Art im Falle eine Verschärfung der Lage nicht wieder als erstes schließen müssen. Außerdem muss bei allen Restriktionen berücksichtigt werden, dass junge Menschen nicht hinten runterfallen, etwa weil sie sich vielfach nicht impfen lassen können. Auch der internationale Jugendaustausch muss wieder umfassend ermöglicht werden.

Auch die Novelle des SGB VIII war Thema des Austauschs. Die generelle schrittweise Zusammenführung der Zuständigkeit für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen unter dem Dach der Kinder- und Jugendhilfe begrüßen wir ausdrücklich. Aus unserer Sicht muss aber im Blick behalten werden, dass es bei Fragen der Finanzierung und der Förderung um weit mehr geht als nur um die Kosten für die notwendigen Investitionen, etwa in bauliche Maßnahmen. Auch die immer wiederkehrenden Kosten für Träger müssen durch die Förderung ausgeglichen werden. Hier muss gerade für die Übergangszeit eine unbürokratische Lösung gefunden werden, die auch berücksichtigt, dass die Verantwortlichen und Organisatoren vieler Maßnahmen der Kinder- und Jugendarbeit ehrenamtliche junge Menschen sind.

Zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Jugendleiter*in-Card (Juleica) beauftragt die Jugendminister*innenkonferenz die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden (AGJF) mit der Einrichtung einer länderoffenen Arbeitsgruppe. Sie soll gemeinsam mit den Vertreter*innen des DBJR und des Bundesjugendministeriums den weiteren Prozess der Weiterentwicklung der Juleica unterstützen und begleiten. Grundlage hierfür sind die Ergebnisse des vom DBJR durchgeführten Beteiligungsprozesses. Carolina Trautner sagte, in Bayern werde es eine Reaktivierungskampagne für die Juleica geben, um nach dem Abschwung während der Corora-Beschränkungen wieder mehr ehrenamtlich Engagierte zu gewinnen.

Mit Blick auf den Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit, vom 20. bis 22. September digital aus Nürnberg, waren wir uns einig, dass seine Verstetigung wichtig ist. Als DBJR haben wir uns intensiv dafür eingesetzt, dass ein solcher Bundeskongress etwa aller vier Jahre stattfindet, in wechselnden Bundesländern. Carolina Trautner wird dort als bayerische Jugendministern und Vorsitzende der Konferenz der Jugendminister*innen der Länder involviert sein.

Themen: Jugendpolitik