Gerechtigkeit Jugendpolitik

Austausch zu jugendgerechtem Wohnen

Der Bundesjugendring hat sich mit Cansel Kiziltepe (SPD) zum Dialog getroffen. Im Gespräch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen lag der Fokus auf sozialer, jugendgerechter Wohnungspolitik.

Im konstruktiven Austausch haben die Vorsitzenden des Bundesjugendrings, Daniela Broda und Wendelin Haag, die Bedarfe junger Menschen eingebracht. Junge Menschen sind von der Wohnungspolitik mit am stärksten betroffen. Für sie bedeutet ihr Auszug aus dem elterlichen Wohnumfeld einen entscheidenden biografischen Schritt hin zu einem eigenständigen, selbstbestimmten Leben. Gleichzeitig verfügen junge Menschen meist über ein vergleichsweise niedriges Einkommen und kein Wohneigentum. Sie sind somit verstärkt auf eine soziale Wohnungspolitik angewiesen.

Helfen können dabei aus Sicht des Bundesjugendrings die Wiedereinführung der Wohnungsgemeinnützigkeit, eine Mietpreisbremse sowie Sozialer Wohnungsbau. Auch die Erwartungen an das im Koalitionsvertrag angekündigte Bund-Länder-Programm „Junges Wohnen“ sind aufseiten der Jugendverbände hoch.

Cansel Kiziltepe höre diese Forderungen und sehe ebenso in Bezug auf Mietpreisbremse bzw. Mietspiegel und die Wohnungsgemeinnützigkeit die Bundesregierung in der Verantwortung. Als ein erster wichtiger Schritt für junge Menschen wurde ein Heizkostenzuschuss für BAföG-Empfänger*innen im Kabinett verabschiedet. Der Bundesjugendring begrüßt das und schlägt gleichzeitig einen wohnungspolitischen Fokus vor, der auf Objektförderung und ökologischem Bauen beruht.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hatte im Bundestag angekündigt, ein „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ aufzusetzen. Dieses solle neben Wohnungsbaugesellschaften und Sozialverbänden auch weitere zivilgesellschaftliche Organisationen beinhalten. Daniela Broda und Wendelin Haag betonten gegenüber Cansel Kiziltepe die Notwendigkeit, dort junge Menschen strukturell zu beteiligen. Der Bundesjugendring steht als Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen für das Bündnis zur Verfügung.

In der Stadtentwicklung wolle das Bauministerium Jugendbeteiligung weiterhin umsetzen. Dabei helfen solle die Neufassung der Broschüre zu Qualitätsstandards für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Jugendstrategie der Bundesregierung, die der Bundesjugendring derzeit in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) umsetzt.

Cansel Kiziltepe teilte die Einordnung von gemeinnützigen Übernachtungseinrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendbildungsstätten als wichtige Gemeinschaftsorten für junge Menschen. Daniela Broda und Wendelin Haag machten deutlich, dass Jugendverbände und Landesjugendringe darauf setzen, dass die Bundesregierung ihre Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag umsetzt und mit einem mehrjährigen Förderprogramm wichtige Investitionen in den Bildungsstätten voranbringt.

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