Jugendpolitik

Austausch zur Jugendminister*innenkonferenz

Aziz Bozkurt zusammen mit Daniela Broda.
Der Bundesjugendring und Aziz Bozkurt, Staatssekretär bei der Jugendsenatorin Berlin und Vorsitzenden der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder (JFMK), haben sich über die Situation junger Menschen und die politischen Rahmenbedingungen dafür ausgetauscht. Bundesjugendring-Vorsitzende Daniela Broda sagte: „Die JFMK ist eine wichtige Partnerin im Einsatz für eine gute Jugendpolitik.“

Die JFMK hatte sich in ihrer „Berliner Erklärung“ zur Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten geäußert. Die Erklärung weist darauf hin, dass junge Menschen die Gegenwart als eine durch Krisen geprägte Zeit erleben: Klimakrise, Coronakrise und Krieg in Europa sind akute Beispiele. Außerdem nimmt das Tempo des Wandels in der Gesellschaft zu, Belastungen, Ängste und Risiken wachsen.

Daniela Broda unterstrich im Austausch, dass der Bundesjugendring die Erklärung begrüßt und die Einschätzung teilt, dass der Kinder- und Jugendhilfe insbesondere in Krisenzeiten eine wichtige Rolle zukommt. Gleichzeitig bleibt die Erkenntnis, dass Kinder und Jugendliche stärker in den Fokus der Politik gerückt werden müssen. Aus Sicht des Bundesjugendrings ist etwa die massive Kinder- und Jugendarmut nicht länger hinnehmbar. Es mangelt an Bildungsgerechtigkeit und die finanzielle Unterstützung des Sozialstaats ist in vielen Fällen zu gering. Auch bei der Unterstützung von Schüler*innen, Auszubildenden und Studierenden durch BAföG ist trotz Reformen noch Luft nach oben.

Aziz Bozkurt machte deutlich, dass junge Menschen eine noch stärkere Lobby in der Gesellschaft brauchen. Zudem teile er die Einschätzung, dass Strukturförderung wichtiger sei als eine an Krisen orientierte Projektförderung. Die Vielfalt der Angebote und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe müsse dazu weiter bedarfsgerecht ausgebaut und gestärkt werden.

Weiteres Thema im Austausch war die Jugendleiter*in-Card Juleica. Der Ehrenamtsausweis und Qualifikationsnachweis ist in der Zusammenarbeit zwischen freien und öffentlichen Trägern von zentraler Bedeutung. Daniela Broda sagte: „Die Juleica steht für eine strukturierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit, für Qualität und Pluralität und sie ist ein Identifikationsmerkmal.“ Sie bedankte sich für die gute Zusammenarbeit auf dem Feld. Als Zentralstelle für die Juleica steht der Bundesjugendring unter dem Eindruck der Corona-Pandemie vor allem vor der Herausforderung, ehrenamtlich Engagierte wieder und neu zu gewinnen.

Die vom Bundesjugendring und seinen Mitgliedsorganisationen geforderte Senkung des Wahlalters könne eine gute Möglichkeit zur Stärkung der politischen Partizipation sein, so Aziz Bozkurt. Entscheidend für eine Umsetzung in dieser Legislaturperiode sei, eine breite Unterstützung in den Parlamenten zu gewinnen.

Der Bundesjugendring sieht in der JFMK eine wichtige Partnerin im Einsatz für eine starke Kinder- und Jugendhilfe und eine gute Jugendpolitik. Beide Seiten vereinbarten, weiterhin im Austausch zu bleiben.

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