Bildung

BAföG-Änderung kann nur erster Schritt sein

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat eine Änderung des BAföG vorgestellt. Aus Sicht des Bundesjugendrings muss dem Reförmchen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes schnell eine richtige BAföG-Reform folgen.

Die Zuschüsse für junge Menschen in Schule, Ausbildung und Studium sollen zwar steigen, werden aber nach der Änderung des Gesetzes weiter unter den notwendigen Bedarfen liegen. Seit Jahren rechnen Studierendenvertretungen und Expert*innen vor, dass ein BAföG unterhalb der Maximalfördersumme von 1.000 Euro nicht ausreicht. Die für verschiedene Studierenden-Städte berechneten monatlichen Ausgaben des Freien Zusammenschlusses von Student*innenschaften (fzs) beispielsweise liegen zwischen 1000 und 1500 Euro im Monat und damit deutlich über den bisher geplanten neuen BAföG-Sätzen. „Damit steht Studieren nicht für alle offen“, kritisiert Lea Herzig, stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendrings.

Positiv wertet der Bundesjugendring, dass die Erhöhung des Elternfreibetrags um 20 Prozent ein Schritt in die richtige Richtung ist. Zugleich betont Lea Herzig: „Ausbildung und Studium müssen unabhängig vom Elternhaus möglich sein, denn junge Menschen wollen mehr Eigenständigkeit“.

Unbedingt notwendig sind aus Sicht des Bundesjugendrings Freiräume für Engagement. Die Bindung des BAföG Bezugs an die Regelstudienzeit erschweren ein Engagement. Dazu kommt, dass die zu geringe Höhe der Förderung einen Nebenverdienst obligatorisch macht. Hier gilt es, gerade aus Sicht der Jugendverbände, nachzusteuern. Ehrenamtliches Engagement in Jugendverbänden muss genauso ein Verlängerungsgrund in der Förderung sein, wie die Mitarbeit in universitären Gremien der Selbstverwaltung. „Ehrenamt darf niemals zum Nachteil werden“, betont Lea Herzig.

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