Jugendarbeit

Broschüre zu Inklusion in der Jugendarbeit

Gezeichnete Grafik: Im Vordergrund sitzt ein junger Mensch im Rollstuhl und malt an einer Staffelei. Im Hintergrund spielt eine junge Person Fußball.
Gemeinsam mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe gibt der Deutsche Bundesjugendring die Publikation „Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit – Selbstbestimmung stärken und die Teilhabe aller ermöglichen“ heraus. Sie zeigt Anforderungen einer inklusive Kinder­ und Jugendarbeit auf und stellt Good­-Practice­-Beispiele, Literaturhinweise sowie Finanzierungsmöglichkeiten vor.

DBJR und Lebenshilfe möchten mit dem Kooperationsprojekt Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe sowie Akteur*innen der Kinder­ und Jugendarbeit eine Orientierungshilfe geben, wie sie aufeinander zugehen und gemeinsam eine inklusive Kinder­ und Jugendarbeit entwickeln können. Die Broschüre beinhaltet die Ergebnisse des 2019 gemeinsam durchgeführten Fachtages „Gemeinsam inklusiv denken – Behindertenhilfe trifft Kinder- und Jugendarbeit.

Die gleichberechtigte Teilhabe ist gerade in der Kinder­ und Jugendphase von besonderer Bedeutung. Sie prägt den individuellen Lebensweg. Kinder und Jugendliche lernen, dass das Miteinander von unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten etwas ganz Normales ist. Im gemeinsamen Erleben wird frühzeitig ein Verständnis für Vielfalt entwickelt.

Junge Menschen brauchen Freiräume, in denen sie sich entsprechend ihrer Bedürfnisse und Interessen bewegen und entfalten können sowie unter Peers, d. h. ihresgleichen, sind. Die Kinder­ und Jugendarbeit in Jugendeinrichtungen, bei Ferienfreizeiten oder Gruppenangeboten solche Räume. Sie orientiert sich an den Interessen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen, lässt sie mitbestimmen und sich beteiligen. Die Angebote sollen allen Kindern und Jugendlichen in ihrer Verschiedenheit und Vielfalt offen stehen.

In einigen Einrichtungen und Organisationen der Kinder­ und Jugendarbeit wird dieser Anspruch auf die gemeinsame Teilhabe von jungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bereits angewendet und umgesetzt. Studien zeigen jedoch, dass junge Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung die Möglichkeiten der Kinder­ und Jugendarbeit selten nutzen und vielmehr auf die Angebote der Behindertenhilfe zurückgreifen. Oftmals erschweren Barrieren, wie z. B. fehlende Informationen in Leichter Sprache bzw. in leicht verständlicher Sprache, Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung die Teilhabe an den Angeboten der Kinder­ und Jugendarbeit. Hier soll die Broschüre Abhilfe schaffen, indem sie exemplarisch die Herausforderungen und Potenziale inklusiver Kinder- und Jugendarbeit darstellt.

Ziel der Publikation ist aus Sicht des DBJR auch, einen Anstoß zu geben für eine Debatte, die vor dem Hintergrund der Reform des SGB VIII mit Blick auf inklusive Jugendarbeit geführt werden muss. Umso wichtiger ist dies, weil das Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz – KJSG) im Sommer 2021 beschlossen wurde, die Inhalte der Broschüre aber auf dem Fachtag von 2019 basieren. Die Handlungsempfehlungen können die Veränderungen und Herausforderungen durch die Reform also noch nicht abbilden.

> Download der Publikation [PDF].

Themen: Jugendarbeit