Medien- und Digitalpolitik

Datensichere Videokonferenzen mit Jitsi

Der Bundesjugendring finanziert und unterstützt digitale Werkzeuge, die für die Jugendverbandsarbeit kostenlos genutzt werden können. Jitsi vom Verein Freie Netze München e. V. bietet Videokonferenzen ohne großen Aufwand und Account.

Jitsi ist eine Option für einfache, datensensible (DSGVO-konforme) und verschlüsselte Videokonferenzen. Der Bundesjugendring hat mit dem Verein Freie Netze München e. V. die Nutzung dessen Jitsi-Meet-Instanz vereinbart: https://meet.ffmuc.net zählt zu den technisch sehr aktuellen Angeboten in Deutschland ohne Zugangsbarrieren. In der Regel liefert das Jitsi aus München eine gute Performance für Konferenzen mit 20 bis 30 Personen. Bei Bedarf und nach Anmeldung gegenüber Freie Netze München e. V. sind auch größere Konferenzen möglich.

Jitsi wurde in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und erreicht in der Instanz aus München einen Funktionsumfang, der mit ZOOM vergleichbar ist: Chat und Umfragen, Melden und Reaktionen, Bildschirm teilen, Breakout-Räume, eingebettetes Etherpad zur kollaborativen Arbeit, Zuschalten per Telefon, Absichern mit Zugangscode, experimentell auch Teilnehmende „fixieren“ (wichtig für Kommunikation mit gehörlosen Menschen) und vieles mehr.

Eine Jitsi-Konferenz kann ohne administrativen Aufwand jederzeit von jeder*jedem durch einen selbst gewählten Link eingerichtet und gestartet werden. Eine Moderation hat Möglichkeiten, Einstellungen für die Konferenz vorzunehmen sowie Moderationsrechte weiterzugeben. Die Philosophie hinter Jitsi ist, dass alle Teilnehmenden möglichst gleichberechtigt die Funktionen nutzen können.

Beim Beenden einer Konferenz werden ALLE Daten gelöscht, die während der Konferenz generiert wurden. Inhalte von Chats und Pads, Ergebnisse von Umfragen und ggf. Sprecher*innen-Statistiken müssen durch die Moderation vor Verlassen des Raumes ggf. gesichert werden (sofern die Teilnehmenden darüber vorher informiert wurden).

Für alle Betriebssysteme (auch mobile) stehen Clients/Apps zur Verfügung, die – wie bei Zoom – in der Regel ohne Administrationsrechte auf Geräten gespeichert werden können. Bei Jitsi ist das im Grunde ein Browser, der eine bestmögliche Performance mit Jitsi-Servern sichert.

Im Unterschied zu ZOOM werden Bild- und Tondaten beim Benutzen von Jitsi stärker auf der Hardware der Teilnehmenden verarbeitet. Bei älteren Geräten und Browsern kommt es deswegen bisweilen zu „Ruckeln“ und Bildausfällen. Auch der Lüfter von Rechnern springt bei älteren Modellen an. Teilnehmende können sich mit dem bekannten Link jederzeit wieder zuschalten, falls die Verbindung wegbricht. In den gut strukturierten Einstellungen lässt sich die Datenrate entsprechend individuell regulieren. Das nutzt in Gegenden, in denen die Internetverbindung keine hohe Datenrate erlaubt.

Der Bundesjugendring strebt die Nutzung von Angeboten an, die auf Open-Source basieren und einen sehr hohen Datenschutz-Standard anlegen. Die meisten genutzten digitalen Werkzeuge verfolgen außerdem das Prinzip der Selbstbestimmung und Selbstorganisation. Mit Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) hat der Bundesjugendring die Jitsi-Meet-Instanz des Vereins Freie Netze München e. V. unterstützen können.

Eine ausführliche und teils technische Beschreibung der Unterschiede hat Netzpolitik zusammengestellt: https://netzpolitik.org/2022/besserer-datenschutz-alternative-videokonferenz-systeme-muessen-sich-nicht-verstecken/

Themen: Medien- und Digitalpolitik