Debatte um Pflichtdienst ist überflüssig
„Es ist überflüssig, ausschließlich jungen Menschen einen Pflichtdienst aufzuzwingen“ kritisiert Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings. Millionen engagierte junge Menschen in der Jugendarbeit und in Freiwilligendiensten leisten aus eigenen Stücken bereits viel für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Der Bundesjugendring stellt klar: Zwangsdienste sind unnötig und kontraproduktiv. Engagement kann und darf nicht erzwungen werden. Und die Praxis zeigt: Jedes Jahr ist die Nachfrage nach Freiwilligendienstplätzen höher als das Angebot. Statt neue Pflichtdienste zu schaffen, müssen bestehende Freiwilligendienste finanziell gestärkt und ausgebaut werden. „Freiwilligendienste dürfen nicht verzweckt werden, um personelle Engpässe in sozialen Berufen oder der Bundeswehr zu überbrücken. Sie müssen als attraktive Lern- und Bildungsorte gestaltet und ausgebaut werden“ fordert Daniela Broda.
Ein Pflichtdienst ist ein verfassungsrechtlich hochproblematischer Eingriff in die Freiheitsrechte junger Menschen und in ihre individuelle Lebensplanung. Freiwilligkeit und Selbstbestimmung sind die Basis für erfolgreiches Engagement. Dafür stehen die Jugendverbände, in denen sich über sechs Millionen junge Menschen freiwillig engagieren: für Demokratie, für Nachhaltigkeit, für Beteiligung, für Soziales. „Anerkennung und Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement und nicht Zwang und Dienstpflicht führen zu mehr Solidarität. Und zwar unter allen Menschen, egal welchen Alters“ sagt Daniela Broda.