Dialog über Nachhaltige Mobilität und Kinderrechte
Kinder und Umwelt ist der Schwerpunkt, den Charlotte Schneidewind-Hartnagel als Vorsitzende der Kinderkommission gesetzt hat. Unser stellvertretender Vorsitzender Wendelin Haag machte deutlich, dass Kinderrechte viel stärker in den nationalen und internationalen Klimastrategien berücksichtigt werden müssen. Kinder und Jugendliche sollten endlich strukturell und wirksam in der Ausgestaltung der dringend benötigten sozial-ökologischen Transformationsprozesse beteiligt werden. Charlotte Schneidewind-Hartnagel bestätigte: „Ich erlebe bei jungen Menschen ein hohes Verantwortungsbewusstsein, wenn es um Gegenwart und Zukunft geht“. Zurecht mahnten Kinder und Jugendliche an, dass die Politik mit ihnen gemeinsam die Probleme löst. Nachdem die Kinderkommission bereits über Umweltbildung, Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit gesprochen hat, regten wir das Thema Nachhaltige Mobilität an. „In der Stadt und auf dem Land brauchen junge Menschen nachhaltige öffentliche Mobilitätsangebote und Infrastrukturen“, sagte Wendelin Haag. Die Kinderkommission-Vorsitzende will prüfen, ob das Thema noch auf die Agenda kommt.
Unsere stellvertetende Vorsitzende Daniela Broda machte deutlich, dass wir seit Jahren für die Kinderrechte ins Grundgesetz eintreten, aber: „Der vorliegende Vorschlag der Koalition darf nicht im Grundgesetz landen“. Der Meinung schloss sich Charlotte Schneidewind-Hartnagel an. „So können wir als Fraktion nicht zustimmen, obwohl wir Kinderrechte im Grundgesetz wollen“. Im Gesetz muss stehen, dass Kinderrechte vorrangig und nicht angemessen berücksichtigt werden. Das unterstreicht auch der Appell eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses, dem wir und über 100 weitere Organisationen angehören.
In Zeiten von Corona war auch Corona und dessen Folgen selbst Thema des Austauschs. Für Charlotte Schneidewind-Hartnagel leitet sich aus den Kinderrechten unbedingt ein anderer Umgang mit Kindern in der Krise ab. Und das bedeutet konkret: In den kommenden Monaten müssen Kinder und Jugendliche unbedingt Freiräume außerhalb von Schulen bekommen, um wichtige Entwicklungsschritte mit Gleichaltrigen gehen zu können – in einem selbstbestimmten und nonformalen Umfeld. Bundes- und Ländermittel müssen zweckgebunden bereitgestellt werden, um etwa Jugendarbeit und die Angebote der Jugendverbände trotz Corona möglich zu machen. „Freizeitangebote sind Prävention und Möglichkeiten für Resilienz“, sagte die Vorsitzende der Kinderkommission. Unsere Vorsitzende Lisi Maier bestärkte das und warb dafür, dies gemeinsam zu fordern. „Wir tun unser Bestes und sie tun Ihr Bestes - beide im Sinne der Kinder und Jugendlichen“, bestätigte Charlotte Schneidewind-Hartnagel.