Jugenddialog Jugendarbeit

EU-Jugenddialog als Praxisbeispiel für Beteiligung

Beim Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit haben wir einen Workshop zu wirksamer Jugendbeteiligung angeboten. In der Gesprächsrunde wurden verschiedene Erfahrungen mit Beteiligung geschildert und notwendige Rahmenbedingungen diskutiert.

Ein Beispiel für wirksame Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf europäischer Ebene ist der EU-Jugenddialog. Das Beteiligungsinstrument ermöglicht es jungen Menschen, mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung in einen Dialog zu treten und über ihre Anliegen und Forderungen zu sprechen.

Diskutiert wurde unter anderem, wie dabei auch die kommunale Ebene eingebunden werden könne und wie Jugendliche überhaupt erreicht werden könnten. Die EU sei für viele Menschen weit weg und in der Praxis fehle oft der Ansatz. Dem wurde entgegnet, dass der EU-Jugenddialog die Themen aufgreife, die ohnehin drängen, wie z.B. das Fokusthema dieses Jugenddialogzyklus‘ „Räume und Beteiligung für alle“ (Youth Goal #9). Zudem könne der Dialog an bestehende Formate andocken.

Im Workshop wurde von den Teilnehmenden herausgearbeitet, wie Beteiligungsmöglichkeiten bestenfalls gestaltet sind. Sie müssten inklusiv und transparent sein. Konkret sollte bei Formaten Einfache Sprache verwendet werden und vorab bekannt sein, inwiefern Vorwissen benötigt wird. Zeit und Raum für Beteiligung müssten aktiv geschaffen werden und sich an den Lebensrealitäten junger Menschen orientieren. Außerdem wurde geäußert, dass möglichst alle Perspektiven berücksichtigt werden sollten und Prozesse der Beteiligung immer mit Geduld verbunden seien. Diese müssten zudem klar strukturiert und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet sein.

Darüber hinaus wurden Lösungsvorschläge für verschiedene Hürden präsentiert. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sollten Angebote der Beteiligung niedrigschwellig sein und könnten an Schulen angebunden werden. Good Practice zeige, dass erstmal etablierte Strukturen auch langfristig gut funktionieren. Regelmäßigkeit von Formaten trage zur Anerkennung ebenso bei wie konstante Ansprechpersonen.

Moderiert wurde der Workshop von Wendla Schaper, einer der EU-Jugendvertreter*innen aus Deutschland. Mit dabei waren die Dialogpartner*innen Roxana Pilz (Bundesjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt), Erick Jödicke (Jugendnetzwerk Lambda), Katja Pfeiffer (Mitglied im jump-Team des Jugenddialogs) und Marius Schlageter (stellvertretender Vorsitzender DBJR).

Weitere Informationen zum EU-Jugenddialog und seinen Beteiligungsmöglichkeiten gibt es auf den Seiten des Jugenddialogs.

Themen: Jugenddialog Jugendarbeit