Förderung der Kinder- und Jugendarbeit bedarfsgerecht gestalten
Die 14. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts zeigt auf, wie sich die demografischen Strukturen in Deutschland entwickeln werden. In den Kommentierten Daten der Kinder- und Jugendhilfe (KomDat), herausgegeben vom Informationsdienst der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik, heißt es zur aktuellen Berechnung: Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Kinder- und Jugendhilfe werden altersgruppen- und länderspezifisch mit gegenläufigen Tendenzen einhergehen. Die prognostizierten Entwicklungen der Altersgruppen haben direkte Auswirkungen auf die Nachfrage nach Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe – und damit auf deren Platz- und Personalbedarfe.
Unsere Position dazu ist klar: Kinder- und Jugendarbeit muss an den Bedürfnissen und Interessen der jungen Menschen entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen ausgerichtet sein. Sie bedarf der stetigen Weiterentwicklung. Die Ausgaben der öffentlichen Hand für Kinder- und Jugendarbeit sinken im Vergleich zu den Gesamtausgaben der Kinder- und Jugendhilfe von Jahr zu Jahr, wodurch sich Quantität und Qualität immer weniger sichern lassen. Verschärft wird dies noch durch massive Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern, die in den aktuellen Zahlen bestätigt werden. So gibt es in Ostdeutschland stark gegenläufige Tendenzen, etwa bei den Rückgängen der unter Sechsjährigen und den Zuwächsen bei den Zwölf- bis unter 18-Jährigen für die nächsten Jahre. Daraus ergeben sich voraussichtlich erhöhte Bedarfe bei den Hilfen zur Erziehung und der Kinder- und Jugendarbeit.
Eine Kinder- und Jugendarbeit, die zivilgesellschaftlichen Trägern viele Mitgestaltungsmöglichkeiten im Sinne des Subsidiaritätsprinzips ermöglicht, ist Garant für eine offene Demokratie und muss innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe ein zentrales Handlungsfeld bleiben – mit den entsprechenden Rahmenbedingungen und der notwendigen Förderung. Neben der Frage der Qualität muss insbesondere umfassende und bedarfsorientierte Jugendhilfeplanung und damit eine ausreichende Ausstattung und Finanzierung sichergestellt werden. Besondere regionale Bedarfe in der Kinder- und Jugendarbeit müssen berücksichtigt werden.