Bildung

Ganztag braucht außerschulische Expertise

Vetreterinnen der Verbände auf dem Podium.
Auf einer gemeinsamen Veranstaltung diskutierten der Bundesjugendring und weitere Akteur*innen der non-formalen Bildung zusammen mit Politik und Zivilgesellschaft, wie eine gelingende Ganztagsbetreuung ausgestaltet werden kann. Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings, sagte: „Ein guter Ganztag muss von Schule und Jugendhilfe gemeinsam verantwortet werden und Raum für mehr Teilhabe schaffen.“

Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) und die Deutsche Sportjugend (dsj) betonten gegenüber Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft den Beitrag außerschulischer Bildung zum Ganztag. Hintergrund ist die stufenweise Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 1. August 2026 für alle Kinder im Grundschulalter. Damit steigt der Handlungsbedarf bei Bund, Ländern und Kommunen, rechtzeitig für eine umfassende und qualitative Umsetzung des Ganztagsausbaus zu sorgen.

Mit der Stellungnahme „Nur mit außerschulischer Expertise wird Ganztagsbildung gelingen!“ hatten die Verbände bereits im April 2022 gemeinsam zum Ganztagsausbau Position bezogen und sich für eine systematische Verzahnung formaler und non-formaler Bildung eingesetzt. Der gemeinsame Tenor: Die Formale und non-formale Bildung sind sich ergänzende und unverzichtbare Bestandteile eines ganzheitlichen Bildungskonzepts.

Bei der Podiumsdiskussion mit Ina Bielenberg (AdB), Katrin Bunkus (dsj) und Prof.in Dr.in Susanne Keuchel (BKJ) betonte Daniela Broda: „Aus Sicht der Jugendverbände ist es die Aufgabe der Gesamtgesellschaft, die im umfassendsten Sinne ganztägig ablaufenden Bildungsprozesse zu ermöglichen, bestmöglich zu unterstützen, vor allem aber sie nicht zu behindern oder gar unmöglich zu machen.“

Für den Bundesjugendring als Interessenvertretung junger Menschen ist es besonders wichtig, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Kindern und Jugendlichen Freiräume lassen, um selbstbestimmt und eigenverantwortlich entscheiden zu können. Jugendliche benötigen neben der notwendigen Anregung und Erziehung sowie entsprechenden Bildungsangeboten auch Räume ohne staatliche oder gesellschaftliche Vordefinitionen, in denen das Aufwachsen so wenig wie möglich von außen gesteuert oder normiert wird.

Die Verbände waren sich einig, dass ein gelungener Ganztag ohne Angebote der außerschulischen Bildung undenkbar ist. Gegenüber der Politik unterstrichen sie die Bereitschaft, gemeinsam mit Schule einen Ganztag im Sinne von jungen Menschen zu gestalten und die spezifische Expertise aus den Verbänden einzubringen. Zugleich wurde betont, dass Zugänge zur außerschulischen Bildung außerhalb des Ganztags bestehen bleiben müssen.

Auch die dauerhafte und ausreichende finanzielle Absicherung der Strukturen non-formaler Bildung wurde thematisiert. Diese ist Voraussetzung dafür, die strukturelle Grundversorgung und den Zugang zur non-formalen Bildung über den Ganztag für Kinder und Jugendliche chancengerecht sicherzustellen.

Pressemitteilung zur Veranstaltung

Themen: Bildung