17 Ziele 17 Freizeiten

Industrie, Innovation und Infrastruktur

Eine gut aufgestellte und funktionierende Infrastruktur ist die Grundlage für ein gutes Leben. Infrastruktur beinhaltet zum Beispiel die Versorgung mit Internet, Strom, Wasser und der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Von diesen Faktoren hängt ab, wer am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.

Was heißt das für Deutschland?

Der Zugang zu schnellem Internet ist in Deutschland sehr ungleich verteilt. Während die Großstädte und Ballungsgebiete bereits flächendeckend mit Breitbandanschlüssen ausgestattet wurden, verfügt laut dem Breitbandatlas der Bundesregierung  in den ländlichen Gebieten im Schnitt noch nicht einmal jeder zweite Haushalt über eine 50 MBIT-Standardleitung. Auch ist in Deutschland das Auto noch immer das meistgenutzte Verkehrsmittel. Für eine echte Verkehrswende braucht es den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, insbesondere im ländlichen Raum, wo nur ca. 60% der Bevölkerung Zugang zu einem guten ÖPNV-Angebot haben.

Wie lässt sich eine Freizeit im Sinne des SDGs gestalten?

  1. Infrastruktur/Mobilität 

Ein erster Schritt ist die nachhaltige Gestaltung der An- und Abreise. Häufig können Jugendbildungsstätten nur schwer mit dem ÖPNV erreicht werden. Oft scheitert es am Weg zur ersten akzeptabel frequentierten Haltestelle von Bus oder Bahn oder dem Weg von der Endstation zum Zielort. In diesem Fall bieten sich Kombinationsmöglichkeiten an. Die Eltern können gebeten werden, die Kinder und Jugendlichen bis zum Zug oder Bus zu bringen. Sind in der Gruppe Fahrzeuge vorhanden, ist „Park + Ride“ eine Möglichkeit. In der Nähe von Bahnhöfen sind meistens kostenlose Parkplätze für Personen eingerichtet, die mehrere Tage mit dem Zug unterwegs sind. Viele schlecht erreichbare Unterkünfte verfügen dazu über Transferdienste, die den letzten Schritt von Bahnhof zur Herberge unternehmen oder haben gute Tipps, wie dieser Weg bewältigt werden kann. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, gleich Ziele in der Umgebung zu suchen, die komplett ohne PKW oder ÖPNV erreicht werden können. Die Anreise und Rückfahrt per Fahrrad oder zu Fuß ist eine schöne Option, auch wenn sie sich dann vielleicht aufs Programm auswirkt, das möglicherweise später beginnt und früher aufhört. Hier kann die Hin- und Rückfahrt nicht bloß als An- und Abreise gesehen werden, sondern als gemeinsamer Programmpunkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Der Energieverbrauch bei der An- und Abreise kann auch kompensiert werden, beisielsweise über Atmosfair oder eine Klima-Kollekte.

Praktische Tipps zum Thema Gepäcktransport, Packen und Packliste findet ihr hier bei der Deutschen Wanderjugend ab Seite 15

In der Broschüre "Jugendreisen mit Respekt" der Naturfreundejugend gibt es ebenfalls ein Kapitel zur nachhaltigen An- und Abreise.

2. Digitalisierung

Auch im Feld der Jugendreisen kann die fortschreitende Digitalisierung eine Chance sein: von der Anmeldung über die Nutzung digitaler Tools auf der Reise bis hin zur anschließenden Evaluation der eigenen Freizeit. Insbesondere wenn es um die gemeinsame Abstimmung von Programmpunkten geht, können digitale Tools gut zum Einsatz kommen, darunter beispielsweise Mentimeter, Miro oder Acceptify.

Wer im Nachgang die eigene Freizeit unkompliziert digital evaluieren möchte, kann dies mit i-eval, einer kostenlosen Online-Plattform zur Evaluation von Kinder- und Jugendfreizeiten tun. Die Ergebnisse der Umfragen bleiben anonym und werden anschließend statistisch und grafisch ausgewertet.

Mögliche Programmangebote zu den Themen des SDGs

1. Infrastruktur/Mobilität:

Das Riesen-Jenga vom Landesjugendwerk der AWO in NRW behandelt das Thema nachhaltige Mobilität. Es vermittelt spielerisch Fakten zu den ökologischen und sozialen Auswirkungen von Verkehr.

In einem Quiz der Naturfreundejugend kann das eigene Wissen rund um Mobilität getestet werden.

Wer auf der Freizeit mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann die eigene Gruppe zur Klima-Tour anmelden.

Der Verkehrsclub Deutschland stellt umfangreiche Bildungsmaterialien rund um das Thema nachhaltige Mobilität bereit.

2. Digitalisierung:

Auf der Internetseite „Digital Global“ gibt es Übungen und machtkritische Bildungsmaterialien zum globalen Prozess der Digitalisierung. Die insgesamt 15 Übungen eignen sich für politische Bildung mit Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen, sowohl in Präsenz- als auch in Online-Veranstaltungen.

Die Wanderjugend informiert in dieser Publikation über nachhaltige Smartphonenutzung und Digtial Detox (ab Seite 10.).

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