Jugendarbeit Vielfalt

Inklusion ist Herausforderung und Chance zugleich

Gemeinsam mit der Lebenshilfe veranstalteten wir den Fachtag „Gemeinsam inklusiv denken!“. Mehr als 100 Teilnehmende diskutierten inklusive Jugendarbeit aus Sicht der Behindertenhilfe und aus Sicht der Jugendverbandsarbeit.

Mit einer methodischen Mischung aus Impulsen, Arbeitsgruppen und einem kleinen Barcamp hatten die Teilnehmenden Raum, die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Perspektiven, aber auch die Gemeinsamkeiten zu erfahren. Es ging um Barrierefreiheit, um  Konzepte und Ansätze der inklusiven Jugendarbeit sowie um rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen in der inklusiven Jugendarbeit.

Prof. Dr. Thomas Meyer sagte: „Inklusion ist gleichermaßen Herausforderung und Chance für die Kinder- und Jugendarbeit: Herausforderung, weil sich die Kinder- und Jugendarbeit sowohl mit ihrem Auftrag, ihrem Selbstverständnis und ihren Prinzipien als auch mit konzeptionellen Fragen neu beschäftigen muss; Chance, weil Inklusion als Gestaltungsprinzip einen Organisationsentwicklungsprozess anstoßen kann, der weit über bisherige Öffnungsprozesse und Entwicklungen hinausgeht.“

Der Studiengangsleiter Kinder- und Jugendarbeit und Professur für Praxisforschung in der Sozialen Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart hielt einen spannenden Vortrag, über dessen Thesen und Erkenntnisse während des Fachtages immer wieder gesprochen wurde. Tina Cappelmann, Pädagogische Leiterin Wohnen und Offene Hilfen der Lebenshilfe Delmenhorst und des Landkreis Oldenburg betonte: Inklusive Jugendarbeit bedeute Begegnung und Partizipation unabhängig von Beeinträchtigung. Allen Beteiligten sei zuzutrauen, dass sie gemeinsame Ideen und Lösungen finden, wenn Beeinträchtigungen Begegnungen erschweren oder verhindern könnten.

Im Barcamp nutzen die Teilnehmenden selbst den Raum, Projekte vorzustellen und konkrete Pläne zu schmieden. Über inklusive Ansätze in der Juleica-Ausbildung wurde debattiert oder über Selbstvertretung von Menschen mit einer Behinderung in Gremien der Jugendarbeit. Projekte wurden vorgestellt und europäische Fördermöglichkeiten. In der Session „Wir gründen einen Jugendverband“ wurde deutlich, dass es eines guten Empowernments bedarf, etwa junge Menschen mit einer kognitiven Behinderung zu bewegen, sich selbstbestimmt zu organisieren.

„Insgesamt war es ein guter Fachtag mit vielen Impulsen für die Jugendarbeit und die Behindertenhilfe. Wir sollten im Dialog bleiben und die Potenziale nutzen, die beide Seiten haben“, sagt unser Vorstandsmitglied Daniela Broda.

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