Jugenddialog

Jugenddialog diskutiert Entlastungen für junge Menschen

Unter dem Titel „Das kann doch keine*r bezahlen! Zeit für Entlastung junger Menschen“ diskutierten Jugendliche und junge Erwachsene mit politisch Verantwortlichen über die Auswirkungen der Energiekrise. Im Anschluss schlossen die Politiker*innen Wetten darüber ab, welche Forderungen der sie in naher Zukunft umsetzen werden.

Junge Menschen, die sich in Ausbildung oder Studium befinden und daher wenig Geld zur Verfügung haben, sind von den aktuellen Preissteigerungen besonders betroffen. Dazu haben sich Teilnehmende im Rahmen des Jugenddialogs mit dem Bundestagsabgeordneten Holger Mann (SPD) und der Sächsischen Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Die LINKE) ausgetauscht. Sie nutzen die Gelegenheit, um Forderungen an die Politik zu formulieren, die sie zuvor in drei Arbeitsgruppen erarbeitet hatten. Die Forderungen lauteten:

Finanzielle Entlastungen

  • mehr finanzielle Entlastung für junge Menschen
  • Förderung des sozialen & kulturellen Lebens junger Menschen, zum Beispiel durch ein altersabhängiges Kulturticket (bis 25 Jahre), das neben Konzerten und Museumsbesuchen auch Ausflüge, Kinos, Freizeitparks und Sportveranstaltungen umfasst
  • Jugendvereine stärken und fördern
  • bundesweites und dauerhaftes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr
  • Mehrwertsteuersenkung direkt an Verbraucher*innen weitergeben

Nachhaltigkeit in Zeiten der Krise

  • Natur- und Klimaschutzschutz darf trotz der Energiekrise nicht vernachlässigt werden
  • schnellstmöglicher Ausstieg aus fossilen Energieträgern, insbesondere kein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke über April 2023 hinaus
  • Reform des Strommarktes
  • Abbau von klimaschädlichen Subventionen
  • Förderung klimaneutraler Projekte
  • Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs
  • bessere Koordination von (Umweltschutz-)Projekten zwischen Bund, Land und Kommunen, bessere Kommunikation nach Außen und Abbau von Bürokratie
  • schneller Ausbau erneuerbarer Energien
  • soziale Umverteilung fördern, damit sich jede*r klimafreundliche Produkte leisten kann
  • Umweltbildung als Fachinhalt in der Schule im Lehrplan fest verankern und Lehrkräfte speziell schulen
  • Fortbildungen für alle Berufsgruppen zum Thema Umweltbildung und wie man sie in den Alltag integrieren kann

Demokratie und politische Partizipation

  • Junge Menschen mehr an politischen Prozessen beteiligen
  • mehr niedrigschwellige (Dialog-)Veranstaltungen, die zum gegenseitigen Verständnis beitragen
  • mehr finanzielle Mittel für Jugendbeteiligungsprojekte
  • Politik muss transparenter werden, z.B. durch mehr Nutzung von Social Media
  • Wahlalter auf 14 Jahre senken
  • mehr politische Bildung sowie Medien- und Umweltbildung in der Schule, z.B. durch Sozialkunde ab der 5. Klasse und Projekttage in der Grundschule

 

Im Anschluss hatten Holger Mann, MdB, und Juliane Nagel, MdL, die Gelegenheit, konkrete Versprechen zu machen. Dazu schlossen die beiden Politiker*innen Wetten ab, deren Umsetzung verfolgt und überprüft werden kann.

Holger Mann, MdB, erklärte, er wolle im Sinne einer größeren Transparenz in Zukunft kürzer und jugendgerechter auf seinen Social-Media-Kanälen über seine politische Arbeit und Ziele informieren. Auch setze er sich dafür ein, die Sitzungen des Bildungsausschusses in Zukunft online übertragen zu lassen.

Juliane Nagel, MdL, versprach, im Stadtrat Leipzig die Frage nach einem Kulturticket für junge Menschen unabhängig ihrer sozialen Herkunft zur Diskussion zu stellen. Zudem sagte sie zu, sich im Landtag in Absprache mit den zuständigen Kolleg*innen für einen zeitgemäßen Lehrplan einzusetzen, der politischer Bildung sowie Umwelt- und Medienbildung mehr Platz einräumt.

Mit einigen Teilnehmenden wurden Videobotschaften gedreht, um die erarbeiteten Forderungen zu auch an weitere politisch Verantwortliche heranzutragen. Die vollständigen Wetten sind zudem auf den Seiten des Jugenddialogs veröffentlicht. Im Rahmen des EU-Jugenddialogs werden auch alle Forderungen gesammelt, die es nicht in die Wetten geschafft haben. Die EU-Jugendvertreter*innen nehmen die Vorschläge mit auf die nächste EU-Jugendkonferenz, um sie dort mit den Jugendvertreter*innen der EU-Mitgliedsstaaten und mit weiteren politischen Entscheidungsträger*innen zu diskutieren.

Die Veranstaltung fand am 10. Dezember 2022 in der Jugendkirche PAX in Leipzig statt. Moderiert und angeleitet wurden die Arbeitsgruppen von Mitgliedern des jump-Teams und des Juniorteams der VILLA Leipzig.

Themen: Jugenddialog