Jugendkonferenz „Nachhaltig gemeinsam gestalten!“
Foto: Bundesjugendring
Fast 50 junge Menschen, darunter viele aus Mitgliedsorganisationen des Bundesjugendrings, hatten sich angemeldet und brachten ihre Themen und Anliegen in Diskussionsrunden ein, um gemeinsam Ideen sowie Forderungen zu entwickeln. Sie sprachen darüber, wie klimafreundliche Strukturen in der Gesellschaft geschaffen werden können. Sie erörterten, wie Mobilität und Begegnung – über Grenzen hinweg – nachhaltig gesichert und wie Nachhaltigkeit gerecht gestaltet werden kann. Es ging um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), globale und regionale Lieferketten, ein Treibhausgas-Budget oder alternative Wirtschaftssysteme.
Wendelin Haag unterstrich als Vorsitzender des Bundesjugendrings die Bedeutung der Jugendverbandsarbeit für nachhaltige Entwicklung. Er brachte Wünsche junger Menschen ein und forderte, dass junge Menschen ernst genommen werden müssen in den Debatten zur Lösung der Krisen. „Als Teilnehmende wisst ihr, was junge Menschen für zukunftsfähiges Leben brauchen“, sagte er.
Professor Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzringes (DNR), skizzierte Maßnahmen, um die sozial-ökologische Transformation umzusetzen. „Die Idee, Krisen über den Markt zu steuern, wird nicht funktionieren“, sagte er. Krisen seien überlagernd und müssen gemeinsam gelöst werden. „Wir brauchen mehr Mut zur Ordnungspolitik, mehr Mut, um echte Leitplanken zu setzen“, betonte Dr. Kai Niebert und forderte andere Ansätze als die aktuellen, um künftig die großen und die kleinen Krisen aufzuhalten. Er bekräftigte: „Es braucht den zivilgesellschaftlichen Druck, um politische Entscheidungen hervorzurufen.“
Lisi Maier, Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung, und 2020 als damalige Vorsitzende des Bundesjugendrings in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen, erklärte die Funktion des RNE und dessen Bedeutung für die deutsche Nachhaltigkeitspolitik. Sie beschrieb die Rolle der Jugendbeteiligung im RNE und die wichtige Perspektive junger Menschen: „Der RNE hat ein hohes Interesse daran, junge Menschen als Jugendverbandsvertreter*innen einzubinden.“
Während der Konferenz arbeiteten die Teilnehmenden an konkreten Handlungsmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft. Ein Sprecher*innen-Team der Konferenz dokumentierte die Sessions und entwickelte auf dieser Grundlage politische Forderungen. Sie werden bei der Jahreskonferenz des RNE vorgestellt.
Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des RNE, stellte schließlich das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit vor. Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit ist eine Initiative von Bund und Ländern, die vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) koordiniert wird. Mit den Teilnehmenden der Jugendkonferenz diskutierte der Generalsekretär unter anderem darüber, wie Jugendverbände sich in die Arbeit des Gemeinschaftswerks einbringen, wie dessen Ambitionen besser in die Gesellschaft getragen werden und wie dessen Ziele konkret umgesetzt werden können. Die Jugendkonferenz wurde im Kontext des Projekts „Jugendbeteiligung im Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit und im Rahmen der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung“ beim Bundesjugendring veranstaltet. Die Ergebnisse (PDF) der Konferenz wurden während der RNE-Jahreskonferenz präsentiert und unter anderem an das Bundeskanzleramt übergeben.