Rassismus

Jugendverbände sind aktiv gegen Alltagsrassismus

Die Jugendverbände und Jugendringe im Bundesjugendring treten für Demokratie, Sozial- und Rechtsstaatlichkeit sowie unveräußerliche Menschenrechte ein. Das betonen sie um so mehr in der aktuellen Woche gegen Rassismus.

Grundlage der Zusammenarbeit im Bundesjugendring ist die gegenseitige Achtung der Mitglieder, unabhängig von sexueller Orientierung, politischen, religiösen, weltanschaulichen und kulturellen Unterschieden. „Deswegen nehmen wir mit Sorge eine Stimmung in der Gesellschaft wahr, die zunehmend durch Vorurteile und ein Gegeneinander anstelle eines Miteinanders geprägt ist“, sagt Lea Herzig, stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendrings. Hass und Rassismus stellen sich die Jugendverbände und Jugendringe in Vielfalt vereint entgegen. 

Rassistische Übergriffe müssen mit allen Mitteln des Rechtsstaates geahndet werden. Der Blick des Bundesjugendrings gilt zugleich den vielen alltäglichen rassistischen Zuschreibungen und Vorurteilen. Hierzu gehört zum Beispiel die Frage nach der – vermeintlichen – Herkunft, obwohl die als fremd gelesene Person in Deutschland geboren wurde. Es sind die abwertenden Blicke im Bus, rassistischen Witze im Alltag oder das Zurückweisen an der Discotür. Es sind mit zweierlei Maß messende Ausbilder*innen oder Kolleg*innen, die kein Gefühl für Rassismus sensible Sprache haben oder diskriminierende Darstellungen in Büchern, Zeitungen und Filmen. Vermeintliche Komplimente zur Sprachkompetenz im Deutschen oder lobend gemeinte Verallgemeinerungen, die alle Menschen einer konstruierten Gruppe bestimmte Eigenschaften zusprechen, sind andere Beispiele für Alltagsrassismus. Die Beispiele haben alle gemeinsam, dass sie Stereotype bemühen, um Menschen nach Ethnien, Nationen, Kulturen oder Rassenkonstruktionen in Schubladen einzusortieren, statt jede*n als Individuum zu betrachten. Dieser Alltagsrassismus ist ein offensichtliches gesellschaftliches Problem. Er schränkt die gleichberechtigte Teilhabe der Betroffenen am sozialen Leben ein.

„Unsere Aufgabe ist es, Rassismus in unseren Reihen zu thematisieren und gemeinsam dagegen Haltung zu zeigen. Dies geschieht vor allem durch unsere politische, diversitätsbewusste und antirassistische Bildungsarbeit“, sagt Lea Herzig. Sie betont: Jugendverbände zeigen Haltung für Demokratie, Vielfalt, Menschenfreundlichkeit sowie die Würde und Gleichheit aller Menschen. Das bedeute, sich klar gegen antidemokratische und menschenfeindliche Bestrebungen und entsprechende Ideologien der Ungleichwertigkeit zu stellen.

Wirksames Instrument gegen Hass und Rassismus ist eine starke demokratische Zivilgesellschaft, die Grundlagen für eine demokratische Streitkultur schafft und das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft sichert. Politik kann das unterstützen durch eine dauerhafte Strukturförderung und die politische Stärkung der engagierten selbstorganisierten ehrenamtlichen Aktivitäten junger Menschen.

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