Medien- und Digitalpolitik Jugendverbände

Jugendverbände übernehmen Brückenfunktion in der Digitalisierung

Mit unserer Workshopreihe Digitale Jugendarbeit haben wir uns an der Aktionswoche #digitalmiteinander beteiligt. Im Mittelpunkt stand eine Auswertung der letzten Wochen, die viele Organisationen in die Digitalisierung der Arbeitsprozesse geschubst hat.

Die Auswahl der idealen Werkzeuge für die Zusammenarbeit ist dabei eine Frage. Die Rolle und Funktion der Jugendverbände in der fortschreitenden Digitalisierung eine andere. Die Teilnehmenden diskutierten, dass Jugendverbände eine Brückenfunktion übernehmen können: Zwischen denjenigen, die digital noch nicht oder wenig teilhaben, und denjenigen, die digitale Entwicklungen und Prozesse vorantreiben. „Digitale Entwicklungen können eine Chance für die Jugendverbandsarbeit sein oder eine Herausforderung. Dies zu bewerten, ist eine wichtige Aufgabe und braucht den kollegialen Austausch", sagt Daniela Broda, unsere stellvertretende Vorsitzende.

Jugendarbeit lebt davon, dass Menschen miteinander arbeiten, Ideen entwicklen und etwas ausprobieren. Sie lebt auch davon, Dinge für die Jugendarbeit anzupassen, die für andere gesellschaftliche Bereiche konzipiert sind: für die Wirtschaft zum Beispiel oder die Wissenschaft. Mit Blick auf die Digitalisierung bedeutet das unter anderem, Apps anzupassen, Software zu verändern, digitale Lösungen zu entwickeln. Und es bedeutet, Prozesse hinter digitalen Angeboten zu analysieren und für eine Teilhabe aller umzubauen. Im Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass sich viele auf den Weg gemacht haben und ihr Wissen weitergeben wollen.

Konkret ging es beim Workshop im zweiten Teil um Praktisches. In vielen Jugendverbände und -organisationen arbeiten Gremien an gemeinsamen Positionen oder Konzepten. Dazu werden sichere und transparente Abstimmungswerkzeuge gesucht. Gerade in der Jugendarbeit wird außerdem der Datenschutz groß geschrieben und der souveräne Umgang mit Daten unterstützt. Die Frage, wie Jugendliche unter 16 und Kinder dennoch über digitale Wege  Einverständniserklärungen abgeben können oder deren Eltern dies auf digitalen Wegen tun können, beschäftigt viele.

Die Workshopreihe wird 2020 mit einem Termin im November fortgeführt. Die Frage, wie Digitalisierung gestaltet werden kann – möglichst fair, nachhaltig und wertgebunden – begleitet uns und die Mitgliedsorganisationen jedoch unabhängig von den Workshops. Auch deswegen wirken wir in der Initiative #DigitalFürAlle mit, in der knapp 30 Organisationen miteinander diskutieren, wie alle Menschen in Deutschland die digitalen Entwicklungen besser verstehen und von ihnen profitieren können. Dazu dient der Digitaltag am 19. Juni 2020, der mit mehr als 1.300 Aktionen beweist, dass die Gesellschaft sich mitten im digitalen Wandel befindet.

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