Junge Menschen der G7-Staaten bei Bundeskanzler Scholz
Foto: Boris Bocheinski/IJAB ©
Die zentralen Forderungen des Youth7-Kommuniqués sind:
-
Eine inklusive, vielfältige und barrierefreie Jugendbeteiligung weltweit,
-
die Unterstützung für die Initiative der deutschen Präsidentschaft für einen Klimaklub, inklusive eines klaren Bekenntnisses zu den 1,5-Grad-Zielen,
-
mehr und bessere Qualifikationen und Kompetenzen für die sozialökonomische Transformation sowie eine wissenschaftssensible Politik,
-
die nachhaltige Stärkung der Kommunikations- und Beteiligungsprozesse zwischen der Zivilgesellschaft sowie politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern auf allen gesellschaftlichen Ebenen,
-
die Stärkung resilienter Strukturen und Kapazitäten nach der globalen Pandemie – vor allem in jugendrelevanten Strukturen und der mentalen Gesundheit von jungen Menschen,
-
die Anerkennung des Beitrags junger Menschen zu Frieden und Sicherheit sowie konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Vereinte-Nationen-Resolutionen „Jugend, Frieden und Sicherheit“ auf nationaler und internationaler Ebene.
Die Delegierten der Y7 hatten sich über Wochen auf den Gipfel in Berlin vorbereitet. Begleitet wurden sie von einem Team des Deutschen Nationalkomitees für internationale Jugendarbeit (DNK). Vier Schwerpunkte legten die jungen Delegierten für ihr Forderungspapier fest: nachhaltiger & grüner Planet, wirtschaftliche Transformation und gemeinsamer Fortschritt, Neugestaltung der Demokratie, globale Gesundheit & Solidarität sowie Jugend, Frieden und Sicherheit. Unter diesen Überschriften formulierten sie ihre Positionen und Erwartungen an die Regierungen der G7-Staaten.
Die Herausforderungen des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt bewegen junge Menschen weltweit. Es gilt, die Klimakrise abzuschwächen und endlich konkrete Maßnahmen anzupacken. In Anbetracht begrenzter natürlicher Ressourcen muss nachhaltiger und gemeinsamer Fortschritt eine wirtschaftliche Priorität in der globalen Zusammenarbeit werden. Das bedeutet zum Beispiel: die Förderung von qualitativ hochwertiger Bildung und Innovation. Sorge bereitet jungen Menschen die Widerstandsfähigkeit der Demokratien. Fehlinformationskampagnen, Populismus und soziale Spaltung sind aktuelle Bedrohungen für Demokratien weltweit. Digitale Fähigkeiten und Medienkompetenz sind entscheidende Themen, um offene Gesellschaften und aktive Bürgerschaft im 21. Jahrhundert zu gewährleisten.
Angesichts der COVID-19-Pandemie ist die globale Gesundheit zu einer Priorität auf der globalen Agenda geworden. Deswegen muss aus Sicht junger Menschen die globale Architektur der Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich verbessert und gestärkt werden. Es gilt, künftige Pandemien zu verhindern und gesundheitliche Ungleichheiten weltweit nachhaltig zu verringern.
Ausgelöst durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine hat der Zusammenhang zwischen Jugend, Frieden und Sicherheit innerhalb der G7 an Bedeutung gewonnen. Fragen der Energieversorgungssicherheit, der feministischen Außenpolitik sowie der sinnvollen Beteiligung der Jugend an der multilateralen Friedens- und Sicherheitspolitik wurden und werden deswegen auch mit den Regierungen diskutiert.
Im Rahmen der G7-Präsidentschaft begrüßte Deutschland die Delegierten vom 16. bis 20. Mai 2022 in Berlin. Neben jungen Menschen aus den G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika waren Delegierte aus Partnerländern einbezogen: Indonesien (G20-Präsidentschaft 2022), Südafrika (G20-Land mit einer wichtigen Rolle auf dem afrikanischen Kontinent) und Senegal (derzeit Vorsitz der Afrikanischen Union). Auch eine Vertretung aus der Ukraine wurde kurzfristig eingeladen und nahm teil.
In der Vorbereitungszeit trafen sich die Y7 mit Verantwortlichen aus Bundesministerien. Darunter war auch die neue Jugendministerin Lisa Paus. Wichtig war in der Vorbereitungsphase ein Treffen mit Dr. Jörg Kukies, er ist der sogenannte G7/20 Sherpa der Bundesregierung im Kanzleramt und hat eine zentrale Rolle bei der Koordination und politischen Agenda der deutschen G7-Präsidentschaft. Deutschland wurde während der Y7 von Johannes Röder, Antonia Kuhn, Isilay Isilar-Günes und Jannis Krüßmann vertreten.
Organisatorisch ausgerichtet wurde Y7 von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Für die inhaltliche Vorbereitung ist der Bundesjugendring im DNK mitverantwortlich. DNK-Sprecher Marius Schlageter, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendrings, begleitete die Delegation als Gastgeber bei den Gesprächen.