Internationale Jugendpolitik

Junge Menschen sollten starker Teil der UN sein

Die Vereinten Nationen (UN) bestehen seit 75 Jahren. Unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges vereinbarten 50 Staaten am 26.06.1945 den Gründungsvertrag des internationalen Staatenbundes, der Frieden sichern, Menschenrechte garantieren und einen internationalen Rechtsrahmen schaffen sollte.

Inzwischen haben sich 193 Staaten dieser globalen internationalen Organisation angeschlossen. In den Jahren ihres Bestehens konnten die Vereinten Nationen Krisen entschärfen und Frieden sichern. Mit ihren Unterorganisationen kämpfen sie gegen globale und regionale Pandemien, sie leisten humanitäre Hilfe, sorgen sich um die Welternährung und formulieren Ziele und Visionen wir die Sustainable Development Goals (SDG). Dennoch erleben die Vereinten Nationen schwierige Zeiten, weil Staaten ihre Mittel an die UN kürzen, ihre Wirksamkeit in Frage stellen oder die Empfehlungen und Forderungen der Vereinten Nationen als Einmischung in innere Angelegenheiten ablehnen.

Wir wirken mit zwei Programmen konkret an Prozessen der Vereinten Nationen mit. Die Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung geben jungen Menschen aus Deutschland bei der Generalversammlung und der Sozialentwicklungskomission der Vereinten Nationen eine Stimme – gemeinsam mit den Jugenddelegierten der anderen Nationen mischen sie sich im Sinne ihrer Generation ein. Das tun ebenfalls  die Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung, die im Rahmen des High Level Political Forum (HLPF) für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit anderen jungen Menschen die SDG und die 2030-Agenda im Blick haben.

Internationales Jugendtreffen

Zum Juliläum am 26.06.2020 organisierte der Russische Jugendring ein digitales internationales Jugendtreffen. Unsere stellvertretende Vorsitzende Hetav Tek nahm daran teil und gab ebenso einen Impuls wie Carina Autengruber vom Europäischen Jugendforum, Grigory Petushkov vom Russischen Jugendring oder Taha Ayhan vom Islamic Cooperation Youth Forum. Hetav Tek betonte in ihrem Impuls: „Aus der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges folgt für uns Verantwortung. Unsere Vision ist eine Welt, in der Kinder und Jugendliche ohne Angst vor Krieg und Verfolgung leben können. Erinnerungsarbeit und Gedenken sind zentrale Aspekte in der Arbeit der Jugendverbände. Wir fördern einen kritischen Umgang mit Geschichte und gestalten (Erinnerungs-)Politik.“

Mit Blick auf das Jubiläum der Vereinten Nationen sagte sie. „Die wachsende Tendenz zu Rechtsradikalismus, Rassismus und Nationalismus – auch unter jungen Menschen – ist weltweit eine  Herausforderung. Deshalb sollten alle Initiativen unterstützt werden, die den Vereinten Nationen und dem Multilateralismus eine stärkere Stimme verleihen. Zugleich sollten jungen Menschen weltweit ein stärkerer Teil der Vereinten Nationen sein“. Konkret bedeute dies eine stärkere Beteiligung der Jugend an politischen Entscheidungsprozessen. Die Rolle junger Menschen als wichtige Akteure beim Sichern des Friedens müsse anerkannt und gefördert werden. „Gerade jetzt - während Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt an einer Pandemie sterben - brauchen wir starke Vereinte Nationen, internationale Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den Ländern und den Jugendringen“, betonte Hetav Tek.

Themen: Internationale Jugendpolitik