Mehr KJP-Mittel für die Jugendverbände
Die Abgeordneten hatten die Aufstockung der KJP-Mittel im sogenannten Einzelplan 17 (Haushalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) durchgesetzt. Vorausgegangen waren Gespräche der Vorsitzenden des Bundesjugendrings mit den demokratischen Fraktionen im Bundestag. „Wir haben den stetig wachsenden Bedarf an Fördermitteln deutlich gemacht und begründet“, sagt Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings. Die Jugendverbände seien froh und dankbar, dass ihre Argumente verstanden wurden, ergänzt er. Bereits seit einigen Jahren fordert der Bundesjugendring Aufwuchs für die Jugendverbandsarbeit aufgrund stetig steigender Personal- und Sachkosten. Ein Inflationsausgleich rückwirkend für die letzten Jahre war nun dringend geboten.
Die Arbeit der Jugendverbände ist seit jeher durch die ständige Aufnahme neuer Themen- und Aufgabenfelder gekennzeichnet. Sie werden aus den eigenen Strukturen, zugleich auch von Politik und Gesellschaft Verbänden angetragen – und sind oft mit großen Erwartungen verbunden.
Zwingend notwendig für die Erfüllung bestehender Themenfelder sind dabei die bundeszentralen Strukturen der Jugendverbände. Mit relativ wenig hauptberuflichem Personal als „Backbone-Struktur“ können die weitgehend jungen Ehrenamtlichen vor Ort nicht nur aktiv werden. Sie können mit und für Kinder Ideen entwickeln und umsetzen. Sie leiten und begleiten Gruppen, vertreten über die ehrenamtlichen lokalen Gremien und die Landesebene bis hin zur Bundesebene zudem Anliegen von Kindern und Jugendlichen.
Diese Form der Selbstbestimmung und Selbstorganisation macht möglich, dass neben festen Themen eines Jugendverbandes zugleich neue Themen- und Aufgabenfelder – etwa Inklusion, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz – flexibel und je nach verbandlicher Ausrichtung besetzt werden. „Nur durch eine ausreichend sichere finanzielle Basis für die Infrastruktur auf Bundesebene sind die Verbände in der Lage, den Anforderungen und Aufgaben entsprechend gewachsen zu sein“, erklärt Daniela Broda.
Der Bundesjugendring setzt sich vor diesem Hintergrund für eine dynamisch wachsende Förderung ein, die über ein Planungsjahr hinaus reicht und die verbandliche Struktur dauerhaft stärkt. „Aufholpakete federn zwar aktuelle Krisen ab und werden deswegen gebraucht, schaffen aber weniger Substanz“, sagt Wendelin Haag. Wichtig für junge Menschen in den Verbänden ist, auf die finanzielle Unterstützung der Gesellschaft und aller staatlichen Ebenen vertrauen zu können. Sie wollen nicht Jahr für Jahr eine Erhöhung erarbeiten oder sogar gegen Kürzungen kämpfen müssen. „Das bindet Ressourcen, die wir lieber in die Zeit mit und für Kinder und Jugendliche investieren“, sagen die Vorsitzenden des Bundesjugendrings.