Jugendverbände

Mit dem Bundespräsidenten im Gespräch

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm sich Zeit für ein Gespräch mit unserem Vorstand. Es ging um Jugend, Politik, Demokratie, Engagement, Frieden und Digitalisierung.

Warum gehen viele junge Menschen nicht wählen? Das wollte der Bundespräsident wissen und stieß damit eine Debatte an, in der es um Ernst nehmen, Respekt, politische Bildung und die Jugendverbände als Werkstätten der Demokratie ging. Wir machten deutlich, dass Politik jungen Menschen ein Angebot machen, ihnen öfter besser zuhören müsste. Klar ist aber auch: „Die Politik” und „die Jugend” sind keine homogenen Blöcke, die einander gegenüberstehen. Beide müssen miteinander reden und handeln. So will der Bundespräsident Jugendpolitik wie wir als Querschnittsaufgabe sehen: Alle Themen der Politik sind auch Jugendthemen.
 
Wir konnten deutlich machen, dass wir und die demokratische Zivilgesellschaft gerade erleben müssen, dass wir aus Parlamenten heraus angegriffen werden und die Arbeit der Jugendverbände in Frage gestellt wird - von nationalistisch und  rassistisch gesinnten Parteien. Der Bundespräsident sprach Mut zu und appellierte an uns, die Lücken zu schließen, die in der Gesellschaft aufgerissen wurden und immer wieder werden. Er fordert den Schulterschluss zwischen allen Akteuren gegen jene, die unsere Gesellschaft spalten wollen.
 
Apropos spalten: Der Bundespräsident wirbt dafür, benachteiligte Menschen, auch die jungen, dabei zu unterstützen, sich wieder selbst in die demokratischen Prozesse zu bringen. Diese Anliegen teilen wir.
 
Interessiert war Frank-Walter Steinmeier an unserer Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnern. Während des Gesprächs im Schloss Bellevue zum Beispiel bereiten wir gerade in Warschau das deutsch-israelisch-polnisches Seminar zum 75. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto vor. Herausfordern sind Partnerschaften vor allem dann, wenn Konflikte zwischen den Staaten auf diese Zusammenarbeit wirken. Der Bundespräsident teilte seine Erfahrung, wie man in einer politischen Eiszeit trotzdem miteinander im Dialog bleiben kann. Wir erleben das in der Zusammenarbeit mit dem Russischen Jugendring und dem Polnischen Jugendring.
 
Dialog, darauf kommt es an. Frank-Walter Steinmeier setzt auf direkte Gespräche und findet, dass moderne Medien demgegenüber noch Defizite haben. Dennoch ist die Digitalisierung, auch die der Kommunikation, Teil unserer Gegenwart und Zukunft, die gemeinsam gestaltet werden muss.

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