Jugendpolitik Nachhaltige Entwicklung

Nachdenken über Klimaproteste

Am 09. November fand das digitale Format „Nachdenken über“ mit dem Thema Klimaproteste statt. Mit einigen Vertreter*innen aus den Mitgliedsorganisationen diskutierten wir darüber, welche Protestformen legitim und welche Protestformen effektiv sind.

Dabei bekamen wir zwei Impulse: Auf der einen Seite gab uns Protestforscher Professor Felix Anderl (Philipps-Universität Marburg) einen wissenschaftlichen Einblick in verschiedene Protestformen und die verschiedenen Dilemmata, mit denen Protestbewegungen konfrontiert sind. Auf der anderen Seite berichtete Dr. Johannes Wagner, Mitglied des Bundestags für Bündnis 90 / Die Grünen von seinen persönlichen Erfahrungen mit verschiedenen Klimaprotestformen und den aktuellen parlamentarischen Diskussionen.

In der gemeinsamen anschließenden Diskussion wurde zunächst ein Blick auf die Frage geworfen, welche Klimaprotestformen in der öffentlichen Aufmerksamkeit sind. So wurden sich unter anderem die Entwicklungen der öffentlichen Wahrnehmung der Letzten Generation aber auch der Protestaufrufe von Fridays for Future angeschaut. So lässt sich beobachten, dass sowohl die gesellschaftliche Akzeptanz der Letzten Generation als auch das breite Engagement bei Fridays for Future in den vergangenen Monaten abgenommen haben. Dies lässt sich unter anderem auch durch die Zunahme weiterer Krisenthemen begründen, die viel politisches Handeln erfordert haben. Mit dem Background der wissenschaftlichen Perspektive wurde noch einmal deutlich, dass es nicht eine einzige effektive Protestform gibt, sondern es eine Vielzahl von verschiedenen Protestformen braucht, um die Bedrohung durch den Klimawandel immer wieder in der Öffentlichkeit zu halten und den gesellschaftlichen Diskurs und Akzeptanz voran zu bringen. Fazit des Nachdenkens: Die Chance der Wirksamkeit entsteht vor allem durch gemeinsame Allianzen der verschiedenen Protestakteur*innen.

Themen: Jugendpolitik Nachhaltige Entwicklung