Partnerjugendring CYMI aus Israel zu Gast auf dem Hauptausschuss
Foto: DBJR
Tal Madar von CYMI und die stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendrings Loreen Schreck sprachen über die aktuelle Situation junger Menschen und der Jugendverbände in Israel nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023. Aufgrund der Evakuierungen war zunächst unklar, wo sich junge Menschen und die Ehrenamtlichen der Jugendverbände aufhielten. Eine der ersten Aufgaben bestand darin, die Aufenthaltsorte der jungen Menschen zu ermitteln, um die Arbeitsorte der Jugendverbände daran auszurichten.
Mittlerweile sind an über 100 Evakuierungsorten in Israel Jugendverbände aktiv, die seit einigen Wochen wieder Aktivitäten für junge Menschen organisieren und durchführen. Die Jugendverbände schulen ihre Teamer*innen im Umgang mit Traumata und versuchen, durch Freizeitangebote eine Routine für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Eine wichtige Aufgabe ist es, den jungen Menschen eine Rolle zu geben, die nicht nur die des Opfers im Konflikt ist. So organisieren die Jugendverbände Unterstützungsangebote von jungen Menschen für die Gesellschaft, wie zum Beispiel als Betreuer*innen für jüngere Kinder oder als Erntehelfer*innen.
Hier betonte Tal Madar, wie wichtig es sei, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten und ihnen das Gefühl zu vermitteln, etwas Sinnvolles zu tun. Eine zusätzliche Herausforderung für die jugendverbandliche Organisation ist die hohe Zahl von Mitgliedern der Jugendverbände, die in den Armeedienst eingezogen worden ist.
Die israelischen Partner*innen wünschen sich weiterhin Zeichen der Solidarität und betonen die Bedeutung der Bildungsarbeit in Deutschland gegen Antisemitismus und über den Nahostkonflikt. Einige Tage zuvor hatten Vertreter*innen von CYMI dem Bundesjugendring einen Einblick in die Herausforderungen gegeben, mit denen Jugendverbände in Israel konfrontiert sind, wie der Konflikt ihre Arbeit beeinflusst und welche Maßnahmen sie ergreifen, um den jungen Menschen in dieser schwierigen Zeit zu helfen.
Loreen Schreck, stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendrings: „Es war beeindruckend zu erfahren, wie engagiert und leidenschaftlich CYMI sich für junge Menschen in Israel einsetzt. Unsere Partner*innen betonen den Wert von Bildung und Selbstwirksamkeit. Sie versuchen, den Kindern und Jugendlichen besonders jetzt Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und zum Austausch zu bieten. Junge Menschen sind in Konfliktsituationen nicht auf eine passive Opferrolle beschränkt, sondern gestalten ihr Umfeld aktiv mit.“
In der gleichen Woche fand auch ein Austausch mit Vertreter*innen der Jugendverbände statt, bei dem CYMI über die aktuelle Situation der Jugendverbände berichtete. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass junge Menschen die Möglichkeit haben sollen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Hintergrund. Deswegen sind die verschiedenen Austauschformate zwischen Partner*innen aus Deutschland und Israel im kommenden Jahr sehr wichtig.