Corona Jugendverbände

PM: Sommerfreizeiten und Zeltlager müssen für Kinder und Jugendliche möglich sein

Ferien sind für Kinder und Jugendliche die Zeit, gemeinsam mit Gleichaltrigen Freizeiten und Aktivitäten zu planen. Wie Zeltlager, Ausflüge oder Stadtranderholung in diesem Jahr gestaltet werden können, ist bisher jedoch noch in einigen Bundesländern unklar. „Wir brauchen dringend bundesweit Handlungs- und Planungssicherheit für die Jugendarbeit“, fordert Lisi Maier, Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR).

In einem Forderungskatalog macht der DBJR klar: Ferien müssen Ferien bleiben. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und einige ihrer Länderkolleg*innen denken immer noch laut über Sommerschulen nach. „Verantwortung, Gemeinsinn und Solidarität können junge Menschen viel besser lernen, wenn sie mit Gleichaltrigen etwas selbstbestimmt organisieren. Freiräume jenseits der Schule sind für die Persönlichkeitsentwicklung enorm wichtig“, betont Tobias Köck, Vorsitzender des DBJR.

Das unterstreicht auch Dr. Wolfgang Schröer, Professor der Universität Hildesheim und Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums, das die Bundesregierung in Sachen Jugend berät: „Junge Menschen leisten in Jugendorganisationen und nicht nur hier – insbesondere in den Sommerferien – viel zivilgesellschaftliches Engagement. Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie dieses Engagement besser anerkannt, wie das Engagement junger Menschen gefördert werden kann. Wie wir dieses Engagement anerkennen, zeigt sich darin, wie wir gerade auch in der aktuellen Corona-Krise den jungen Menschen transparente Bedingungen und Unterstützung schaffen, um sich engagieren zu können. Corona zeigt, was Priorität hat und was nicht, bisher sind die Bedingungen für den Sommer noch nicht klar.“ Dr. Wolfgang Schröer ist Mitautor der bundesweiten „JuCo“-Studie, die danach fragte, wie Jugendliche die Corona-Krise erleben.

Die monatelangen Einschränkungen in der Kinder- und Jugendarbeit hatten für junge Menschen massive Folgen. Für viele junge Menschen bedeutete diese Zeit neben vielen Unsicherheiten, dass Kontakte zu Gleichaltrigen und Vertrauenspersonen außerhalb ihrer Familie fehlten. In den Ferienfreizeiten mit Gleichaltrigen, begleitet von ehrenamtlichen Jugendleiter*innen, können sie wieder gestalten und damit prägende Erfahrungen und Erlebnisse sammeln. Deswegen fordert der DBJR: Freizeiten mit Übernachtungen müssen in den Sommerferien bundesweit möglich sein.

Damit die Verantwortlichen in der Jugendarbeit Handlungs- und Planungssicherheit haben, brauchen sie Unterstützung durch Politik und Behörden, etwa durch Gesundheitsämter oder kommunale Verwaltungen. Kostenlose Testkapazitäten könnten zusätzlich Sicherheit schaffen. Lisi Maier sagt: „Entscheidend ist das Vertrauen in die Entscheidungskompetenz und das Handeln der Jugendleiter*innen vor Ort“. Durch die Teilnahme an Ausbildungskursen und Seminaren zum Erwerb der Jugendleiter*incard (Juleica) und durch vielfältige Erfahrung als Leiter*innen von Freizeitmaßnahmen sind die Ehrenamtlichen entsprechend qualifiziert, dass sie fundiert und unter Einbezug der Interessen von Kindern, Jugendlichen und Eltern Entscheidungen treffen können: ob es sinnvoll ist, eine Maßnahme zu starten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

PRESSEMELDUNG vom 18.06.2020

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