Gender

Pride-Paraden schützen und stärken

Trotz Verbots haben viele Menschen in der Türkei bei der Istanbul Pride für ein Recht auf Selbstbestimmung demonstriert. „Unsere Solidarität gilt den jungen, mutigen Menschen, die sich trotz hoher Strafen und Gewalt durch Behörden für Vielfalt einsetzen“, sagt Özge Erdoğan, stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendrings.

Die Istanbul Pride ist seit 2015 verboten. Sie wurde trotzdem in jedem Jahr organisiert und auf viele kleinere Veranstaltungen in der Woche verteilt. Gegner der Parade und Sicherheitskräfte gingen teils brutal gegen Pride-Besucher*innen vor. Viele Menschen wurden verhaftet oder bei den Übergriffen verletzt. In diesem Jahr hatten die Stadtbezirke erneut alle Veranstaltung verboten. Die Menschen in Istanbul und aus dem gesamten Land gingen dennoch auf die Straßen, feierten und demonstrierten friedlich unter dem Motto „Widerstand“ (türkisch: direniş). „Was den Christopher Street Day ausmacht, den Kampf um Selbstbestimmung und um die eigenen (Menschen-)Rechte, gegen Diskriminierung und Unterdrückung von LGBTIQA+, wurde in Istanbul aktueller denn je gelebt“, betont Raoul Taschinski, stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendrings. Der Bundesjugendring sieht darin ein wichtiges Zeichen.

Beim Christopher Street Day (CSD) in Deutschland konnten Hunderttausende ungestört feiern und für ihre Rechte demonstrieren. Mandatsträger*innen und Verantwortliche in Landes- oder Bundesregierungen unterstützen teilweise den CSD und teilen die Anliegen von LGBTIQA+. Angriffe auf Teilnehmende im Kontext des CSD oder des Pride Month gibt es dennoch immer wieder – auch dieses Jahr bei bei der großen Parade in Köln. Überschattet waren alle Veranstaltungen zugleich durch den queerfeindlichen Anschlag auf die Pride-Parade in Oslo, bei dem es Tote und Verletzte gab. Der Bundesjugendring verurteilt den Angriff, der eindeutig ein Angriff auf alle queeren Menschen ist. „Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen weiter solidarisch als Gesellschaft zusammen. Denn wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass Vielfalt und Selbstbestimmung nicht angegriffen, sondern als Grundlagen anerkannt und geschützt werden“, sagt Loreen Schreck, stellvertretende Vorsitzende des Bundesjugendrings.

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