Internationale Jugendpolitik

RADA: Wir brauchen Aufmerksamkeit und Solidarität

Im Hauptausschuss berichtete Dzmitry Herylovich als Vorsitzender von RADA, dem Nationalen Jugendrat von Belarus, über die aktuelle Situation in seinem Land. Es ging um den Mut junger Menschen und das gewalttätige Vorgehen des Staates.

Dzmitry erklärte, dass erstmals massiv Gewalt nicht nur gegen einzelne Personen sondern gegen die gesamte Bevölkerung angewendet sind. In der Bevölkerung, nicht nur bei Jugendlichen, ist die Unzufriedenheit mit dem Präsidenten so groß, dass die Gewalt nicht vor Demonstrationen abschreckt. Deswegen entstehen neue Form der Solidarität und die Furcht vor dem Handeln des Präsidenten schwindet, die Menschen organisieren sich sehr stark regional und dezentral. Mitgliedsorganisationen von RADA unterstützen die Demonstrationen, Studierende gründen beispielsweise Streikkomitees in Universitäten und riskieren, verhaftet und von der Uni verwiesen zu werden.

Solidarität ist wichtig, betonte Dzmitry und äußerte den Wunsch: „Wir brauchen Aufmerksamkeit und Solidarität bei den Menschen und Regierungen in Europa.“ Unterstützung sei notwendig, wenn Personen verhaftet werden. „Sprecht über die Gewalt und Verhaftungen, fragt bei Botschaften und Regierung nach Menschen, die verschwinden“, sagt Dzmitry.

Es geht um Unterstützung der Personen mit Soli-Fonds. Hilfreich sind auch Austauschmaßnahmen und Besuche durch neue Kurzzeitformate – trotz Corona. Durch Jugendaustausch kann Jugendlichen aus Belarus eine Bühne oder politische Aufmerksamkeit gegeben werden. Wichtig sein auch, Informationen aus Belarus in Jugendstrukturen in Deutschland zu teilen. RADA und andere kommunizieren über soziale Medien und Newsletter.

RADA ist seit seiner Gründung ein enger Partner des DBJR. Wir stehen deswegen solidarisch zu den Verbänden und Protestierenden in Belarus.

Themen: Internationale Jugendpolitik