Jugendpolitik

Shell-Studie: Jugend ist tolerant, engagiert und interessiert

Die Shell-Jugendstudie bietet einen großen Rahmen für Interpretationen und Schlagzeilen. Unsere Sicht: Die Jugend will beteiligt werden und mitgestalten. Sie ist engagiert und interessiert.

Insgesamt zeichnet die Studie ein positives Bild der jungen Generation. „Es deckt sich weitgehend mit unseren Erfahrungen aus der Jugendverbandsarbeit“, sagt unser Vorstandsmitglied Daniela Broda. Die Jugendforscher*innen unterstreichen zum Beispiel: Quer durch alle Gruppierungen findet sich eine Reihe von Gemeinsamkeiten, darunter eine zunehmende Sorge um die ökologische Zukunft, ein Trend zu gegenseitigem Respekt und einer Achtsamkeit in der eigenen Lebensführung, ein starker Sinn für Gerechtigkeit sowie ein wachsender Drang, sich für diese Belange aktiv einzubringen. „Ernsthafte und wirksame Beteiligung junger Menschen muss deswegen von der Kommune bis zur Europäischen Union ausgebaut werden“, fordert Daniela Broda.

Die Studie stärkt unsere Ansicht, dass die EU von Jugendlichen als Chance und nicht als Risiko empfunden wird. Weniger als ein Zehntel haben eine negative oder sehr negative Einstellung zur EU. Geht es um das Internet, Soziale Medien und die Digitalisierung, überwiegen trotz intensiver Nutzung Bedenken und Verunsicherung: Mehr als die Hälfte der Befragten hadert mit der Datensicherheit, mit Fake News und Hate Speech. „Hier kann und muss Digitale Jugendarbeit ansetzen, das müssten Bundesregierung und Parlament viel stärker erkennen und uns dabei unterstützen, Angebote zu entwickeln“, sagt Daniela Broda. Andere Staaten in der EU sind an vielen Stellen in diesem Bereich schon viel weiter.

Erfreulich ist, dass junge Menschen in der Mehrheit für eine vielfältige, offene und gerechte Gesellschaft eintreten. Sie sind weiterhin in ihrer großen Mehrheit tolerant gegenüber anderen Lebensformen, Minderheiten und sozialen Gruppen. Grundlage für diese Haltung dürfte sein, dass Toleranz das Markenzeichen der Jugend bleibt. Dennoch sollte uns sorgen, dass rassistische, völkische und auf bestimmte Menschengruppen bezogen feindliche Aussagen auf eine wachsende Zahl junger Menschen Einfluss haben. „Mehr Politische Bildung ist der richtiger Ansatz, sie muss über die Schule hinaus im Bereich der Jugendarbeit gefördert werden“, sagt Daniela Broda. Denn grundsätzlich finden junge Menschen in Ost und West unsere Demokratie gut.

Themen: Jugendpolitik