Jugendverbände

SPD-Haushälterin Elisabeth Kaiser sieht Förderbedarf der Jugendverbände

Screenshot Gespräch mit MdB Elisabeth Kaiser
Der Bundestag berät im sogenannten parlamentarischen Verfahren über den Haushalt für das Jahr 2022. Im Interesse der Kinder und Jugendlichen in den Jugendverbänden wirbt der Bundesjugendring für eine Erhöhung der Mittel im Kinder- und Jugendplan – zum Beispiel im Gespräch mit der SPD-Haushälterin Elisabeth Kaiser.

Elisabeth Kaiser spricht für die SPD-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss zum Etat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Und damit zum Kinder- und Jugendplan des Bundes, aus dem die Jugendverbandsarbeit gefördert wird. Daniela Broda und Wendelin Haag unterstrichen als Vorsitzende des Bundesjugendrings im Gespräch mit Elisabeth Kaiser die Bedeutung der Förderung für die Jugendverbandsarbeit. Daniela Broda machte deutlich: „In der Vielfalt der Verbände spiegelt sich die Vielfalt jugendlicher Lebenswirklichkeit“. Und damit auch konkretes ehrenamtliches Engagement zu Herausforderungen in der Gesellschaft. Aktuell etwa die Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine, bei der viele Jugendverbände auf allen föderalen Ebenen aktiv sind.

Elisabeth Kaiser zeigte Verständnis, dass die Jugendverbände verlässliche Unterstützung des Staates für ihre Arbeit brauchen – unabhängig von aktuellen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine. „Sondertöpfe und Pakete zum Kampf gegen aktuelle Probleme sind notwendig, dürfen aber nicht die grundlegende Förderung unserer Arbeit in den Hintergrund drängen“, sagte Wendelin Haag. Eine starke Zivilgesellschaft muss Handlungsräume für junge Menschen erhalten und ausbauen, deswegen wächst der Bedarf nach einer Erhöhung. Konkret müssen Jugendverbände die Inflation ausgleichen bei Sachkosten, Personalkosten für die wenigen hauptberuflichen Angestellten in Jugendverbänden steigen ebenfalls. Mittelfristig brauchen die Jugendverbände eine Dynamisierung der zuvor erhöhten KJP-Mittel, um steigenden Kosten dauerhaft ausgleichen zu können. Die Pandemie hat den Bedarf ebenfalls erhöht. „Eine Erhöhung von Strukturmitteln bedeutet mehr Flexibilität, um zukunftsweisende Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Teilhabe aller an der Gesellschaft zu bearbeiten“, sagte Daniela Broda. Die jungen Menschen in der Jugendverbandsarbeit wollen sich den Herausforderungen stellen und die Transformation der Gesellschaft mitgestalten. 

Wichtig ist, dass die Fördermittel direkt der Kinder- und Jugendarbeit zugehen und nicht erst nach bürokratisch aufwändigen Antrags- und Auswahlverfahren fließen. „Der Kinder- und Jugendplan ist als zentrales und etabliertes Förderinstrument für Jugendverbandsarbeit genau richtig“, betonte Wendelin Haag. Elisabeth Kaiser konnte gut verstehen, dass Jugendverbandsarbeit eine langfristige Strukturförderung braucht und damit krisenfester wird. Sie will sich in den Beratungen entsprechend für die Jugendverbände einsetzen. 

Die Vorsitzenden des Bundesjugendrings machten deutlich: Sollte es keine Erhöhung geben, kann das beispielsweise den Umgang mit und das Auffangen mentaler gesundheitlicher Probleme aus der pandemischen Erfahrung und aus den in der Jugendarbeit bedrohen. Kinder und Jugendliche haben in den letzten zwei Jahren viel aushalten müssen. 

Trotz der langfristigen Perspektive: Im Rahmen eines Ergänzungshaushalt bleibt es aktuell wichtig, Fördermittel für Maßnahmen und Begleitung deutscher Kinder und Jugendlicher mit ukrainischen Geflüchteten bereitzustellen. Auch Bildungsstätten, sofern sie Ankunfts- und Aufenthaltsorte für Geflüchtete sein können und wollen, müssen Mittel erhalten.

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