Nachhaltige Entwicklung

Speeddating mit nachhaltigen Ideen

Foto: André Wagenzik © Rat für Nachhaltige Entwicklung

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat 22 aus 100 Beiträgen für „Zukunft, fertig, los – Bildungswettbewerb für Nachhaltigkeit“ nominiert. Die Nominierten konnten beim Speed-Dating für #SDGBildung Förderern aus Ministerien, Unternehmen, Organisationen und Stiftungen ihre Idee vorzustellen. Für uns hörte sich Vorstandsmitglied Christoph Röttgers an, wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) stärker im deutschen Bildungswesen verankert werden könnten.

Die Auswahl der 22 traf eine Jury unter der Leitung unseres kooptierten RNE-Ratsmitglieds Dominik Naab. „Die eingereichten Projekte beeindrucken mich“, sagte Dominik Naab am Rande der Jury-Sitzung, „es gibt für alle Altersbereiche und Bildungsorte klasse Ideen.“ Die Bandbreite der vorgeschlagenen Methoden reicht vom klassischen Workshop oder Unterricht bis hin zu digitalen Umsetzungsformen wie Apps oder Virtual Reality (VR). Damit könnten viele junge Menschen erreicht werden. Die Wettbewerbsjury bestand neben Dominik Naab aus den RNE-Ratsmitgliedern Ulla Burchardt, Alexander Bassen und Kathrin Menges sowie Susanne Salz, ehemalige Veranstaltungsmanagerin bei der UN SDG Action Campaign.

Vor dem Speeddating interviewte der RNE Christoph Röttgers. Seine Antworten auf vier Fragen:

Was hat dich motiviert, dich für Nachhaltigkeit einzusetzen?

Der Wunsch, mich für etwas zu engagieren, was mir am Herzen liegt, was ich wichtig finde und was ich beschützen möchte. Ich bin positiv eingestellt und will nicht reaktiv auf eine bestimmte negative Entwicklung handeln, sondern proaktiv und positiv für den Erhalt von Natur und Umwelt eintreten.

Was sollten junge Menschen machen, um wirksam für Nachhaltigkeit einzustehen und Dinge verändern zu können?

Sie sollten sich einbringen, den Mund aufmachen, fordern und unbequem sein. Es ist unsere Zukunft, wir wollen sie in die Hand nehmen und das können und müssen wir auch zeigen.
 
Welche Ansprache bedarf es für junge Menschen, die noch nicht nachhaltig handeln? Was sind Anreize für junge Menschen, um ihr Verhalten zu ändern? Welche Zielkonflikte und Hemmnisse gibt es?
Junge Menschen sind vielfältig, dementsprechend gibt es nicht die eine richtige Ansprache. Es ist wichtig, eine Vielzahl an Projekten und Initiativen zu haben, die auf die eine oder andere Weise für nachhaltiges Wirken werben. Nur so können möglichst viele junge Menschen – je nach ihren Wünschen und Möglichkeiten – erreicht und motiviert werden.
 
Welche strukturellen Änderungen (bezogen auf Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft) braucht es, um Jugendbeteiligung allgemein und im Bereich Nachhaltigkeit zu stärken? Welchen Beitrag können Jugendverbände leisten?

In Jugendverbänden können sich junge Menschen mit Gleichgesinnten zusammentun, voneinander und miteinander lernen und gemeinsam viel erreichen. Hier zeigt sich, dass man nicht alleine für ein Ziel kämpft, sondern gemeinsam mit Gleichgesinnten. In Jugendverbänden können junge Menschen gemeinsam starke Positionen formulieren und diese gegenüber Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft artikulieren. Wichtig ist, dass die Beteiligung von Jugend nicht „nice to have" bleibt, sondern fest verankert wird – beispielsweise mit einem Jugend-Check. Für die Beteiligungsmöglichkeiten von jungen Menschen – gerade auch im Bereich der Nachhaltigkeit – ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit für ehrenamtliches Engagement bekommen und das gewürdigt und gefördert wird. Hier sind strukturelle Änderungen nötig, die Ehrenamt neben Schule, Studium und/oder Beruf nicht behindern, sondern Freiräume dafür schaffen.

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