Vorbereitungen auf den neuen EU-Jugenddialog-Zyklus
Grafik: Inga Israel/DBJR (CC0)
Die Nationale Arbeitsgruppe flankiert die Umsetzung des EU-Jugenddialogs in Deutschland durch Begleitung, Evaluierung und Weiterentwicklung der Prozesse und fungiert dabei auch als Schnittstelle zwischen europäischer und nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Bei ihrer dritten Sitzung haben sich die Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit und der Jugendhilfe zunächst über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit in den jeweiligen Strukturen ausgetauscht und dabei viele Gemeinsamkeiten festgestellt. Neben dem Wegfall von Jugendaktivitäten und dem damit verbundenen erschwerten Zugang zu jungen Menschen, wurde auch die Bedeutung für die europäische Wahrnehmung herausgestellt. Durch die Krise rückt die Ebene der Europäischen Union aus dem Fokus und tritt hinter die unmittelbare Umgebung zurück. Zudem macht die Corona-Pandemie deutlich, dass junge Menschen in Krisenzeiten noch geringere Chancen haben, politisch mitzuwirken.
Höchste Zeit also, in die nahe Zukunft zu blicken und damit auf den neuen Zyklus im EU-Jugenddialog. Die Strategie der Nationalen Arbeitsgruppe zur Bekanntmachung und Umsetzung des EU-Jugenddialogs und der Europäischen Jugendziele in Deutschland befindet sich in der finalen Abstimmung. Sie wird den Arbeitsrahmen für den 8. Zyklus des EU-Jugenddialogs bilden, der am 1. Juli 2020 beginnt, wenn Deutschland den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernimmt. Zusammen mit den Staaten Portugal und Slowenien bildet Deutschland die sogenannte Trio-Ratspräsidentschaft.
In Vorbereitung auf den neuen Zyklus kommen Ende Juni die Nationalen Arbeitsgruppen aller EU-Staaten mit dem Europäischen Lenkungsausschuss zu einem Webinar zusammen. Dort werden Rahmen, Prozesse und inhaltliche Schwerpunkte des neuen EU-Jugenddialog-Zyklus vorgestellt und Fragen der Nationalen Arbeitsgruppen beantwortet. So viel lässt sich schon sagen: Im neuen Zyklus wird ein Fokus auf dem Europäischen Jugendziel #9 „Räume und Beteiligung für alle“ liegen. Der Europäische Lenkungsausschuss entwickelt für den neuen EU-Jugenddialog-Zyklus ein Konsultationspaket, das den gemeinsamen Rahmen für die Umsetzung des EU-Jugenddialogs in den einzelnen Mitgliedstaaten setzt. Der Europäische Lenkungsausschuss setzt sich zusammen aus den nationalen Jugendringen und den nationalen Jugendministerien der Trio-Ratspräsidentschaft sowie Vertreter*innen der Europäischen Kommission und des Europäischen Jugendforums. Die Nationale Arbeitsgruppe in Deutschland wird die Vorgaben und das Konsultationspaket vom Europäischen Lenkungsausschuss in den nationalen Kontext übersetzen und die Ausgestaltung und Umsetzung des Jugenddialogs in Deutschland für den kommenden Zyklus festlegen. Ein konkreter Fahrplan für die nächsten 18 Monate wird dann erstellt.
Wichtiger Bestandteil des Jugenddialogs sind die EU-Jugendvertreter*innen. Sie nehmen die Forderungen und Anliegen junger Menschen in Deutschland mit auf die EU-Jugendkonferenzen und diskutieren sie dort mit politisch Verantwortlichen. Die Amtszeit der amtierenden Vertreter*innen endet in Kürze. Ihre drei Nachfolger*innen werden den Staffelstab übernehmen und haben die Gelegenheit genutzt, sich den Mitgliedern der Nationalen Arbeitsgruppe vorzustellen, eigene Ideen einzubringen und ihre Vorstellungen und Wünsche für den kommenden Zyklus darzulegen. Bereits in der Sitzung begann das Brainstorming zu den Themen des Europäischen Jugendziels #9, wie die nachhaltige und strukturelle Förderung von Jugendarbeit. Man darf also gespannt sein auf den neuen Zyklus im EU-Jugenddialog.