Jugendpolitik

Wahlalter Thema beim Jugend-Audit des Jugend-Check

Beim „jugend-audit #3“ des Kompetenzzentrum Jugend-Check diskutierte unsere stellvertretende Vorsitzende Alma Kleen mit Anna Peters (Grüne Jugend), MdB Bettina Wiesmann (CDU) und Manon Luther (Jusos) sowie mit Teilnehmenden des Audits.

75 junge Teilnehmende am jugend-audit #3 richteten Fragen ans Podium und diskutierten mit. In Eingangsstatements machten die Diskutantinnen deutlich, welche Visionen sie für die Jugendpolitik nach 2021 haben. Dabei kamen zahlreiche Visionen zur Sprache, aber auch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf junge Menschen war ein wichtiges Thema auf dem Podium.

In ihrem Eingangsstatement rückte Alma Kleen den Jugend-Check in den Mittelpunkt: „Es ist sehr gut, dass das Kompetenzzentrum Jugend-Check eingerichtet wurde. Aber damit die politisch Verantwortlichen, die Mitglieder des Bundestages, verbindlich informiert und damit sensibilisiert werden, muss der Jugend-Check gesetzlich verankert werden.“ Manon Luther bekräftigte den Zuspruch der Jusos zum Jugend-Check. Anna Peters freute sich über die Unterstützung der CDU für einen verpflichtenden Jugend-Check.

Wahlalter senken

Die Absenkung des Wahlalters war ein Thema, das die Teilnehmenden des jugend-audits #3 bewegte. „Ich kann betrunken wählen, aber nur wenn ich 18 bin“, beklagte ein Teilnehmer. Eine Teilnehmerin machte sich Sorgen, dass „Menschen über 60 bei Themen wie Rente und Klimapolitik über meine Zukunft entscheiden – dabei betreffen die Folgen diese Menschen gar nicht mehr“. Eine Teilnehmerin war anderer Meinung beim Wahlalter: „Ich kann verstehen, dass viele Kinder und Jugendliche noch nicht richtig bereit dazu sind, so schwierige Entscheidungen wie Wahlentscheidungen zu treffen.“

Manon Luther bezeichnete die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre als überfällig. Bettina Wiesmann sprach sich gegen die Absenkung des Wahlalters aus: „Wahlentscheidungen sind schwierige Entscheidungen, und ich möchte junge Menschen nicht als Minderjährige in die Pflicht nehmen“, argumentierte sie. „Jugendliche sind genau so vernünftig und verantwortungsbewusst wie die meisten Erwachsenen, die wählen dürfen“, betonte Alma Kleen.

Jugendpolitik in der Corona-Krise

„Junge Menschen werden in der Krise nicht gesehen“, fand Manon Luther. Damit meine er nicht nur fehlende Partizipation, es werde auch nicht über die Themen beraten, die junge Menschen betreffen. Alma Kleen präzisierte: „Junge Menschen werden zwar nicht mehr ausschließlich auf ihre Rolle als Schüler*innen reduziert. Trotzdem spielen die Bedarfe und Interessen junger Menschen eine zu geringe Rolle – alles was mit Freizeit, Freiräumen, Selbstorganisation, Jugendaustausch oder mit Freundinnen und Freunden abhängen zu tun hat, ist zu selten Thema. Es braucht auch hier Strategien.“

Bettina Wiesmann, Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, stellte ihre Idee eines „Durchstart-Programms“ vor: Idealerweise sollten nach Ostern die Erfahrungen und Prioritäten der jungen Menschen in der Pandemie erhoben werden. Diese müssten Grundlage für ein Durchstarten sein: Defizite abbauen, positive Erfahrungen nutzen. Anna Peters war echte Mitbestimmung für junge Menschen wichtig: Jungen Menschen hätten viel Know-how und kennen sich mit einigen Themen besser aus als die jetzigen Entscheider*innen – zum Beispiel bei Themen wie Digitalisierung, Schule und Ausbildung.

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