Ehrenamt

Wer war Heinz Westphal?

Einen „Berufsjugendlichen“ nannte er sich manchmal grinsend. Und das nicht, weil Heinz Westphal sich jünger machen wollte, als er war. Sondern weil er sein leidenschaftliches Engagement für Jugendarbeit und –politik tatsächlich zu einem wichtigen Teil seines Lebens gemacht hat. Ob beim Deutschen Bundesjugendring, während seiner langen Zeit im Bundestag, als Mitglied der Bundesregierung oder in seinen zahlreichen anderen Ämtern: Die Jugendarbeit lag Heinz Westphal am Herzen.

Und dabei hat er einiges bewegt. Ende der 40er Jahre engagierte sich Heinz Westphal stark für die Gründung des Deutschen Bundesjugendring (DBJR). Ab 1954 war er im DBJR-Vorstand aktiv, später zog er jahrelang als Geschäftsführer die Fäden. 1965 wurde Heinz Westphal in den Bundestag gewählt, wo er sich politisch für die Jugend ins Zeug legte. Sein Antrieb war vor allem, Jugendliche für die Demokratie zu begeistern und ihnen in der Gesellschaft mehr Gewicht zu verleihen. Seine Erinnerungen nannte er daher auch „Jugend braucht Demokratie – Demokratie braucht Jugend“. Denn der Austausch mit jungen Leuten war für ihn keine Einbahnstrasse, sondern ein Dialog auf Augenhöhe.

„Jugend braucht Demokratie – Demokratie braucht Jugend“

Prägende Erfahrungen in der Nazi-Zeit

Stark geprägt in seinem Engagement für Jugendarbeit haben Heinz Westphal seine eigenen Erlebnisse, die er als Jugendlicher während der Nazi-Zeit machte. 1939 musste er aus politischen Gründen ohne Abschluss die Schule verlassen. Drei Jahre später starb sein Vater, der sich gegen die Nazis eingesetzt hatte, an den Folgen der Haft im Konzentrationslager.

    „Da ich selbst zu der Generation gehöre, die Jahre des Jungseins durch den Krieg versäumt hatte, lag das Engagement in der Jugendarbeit nahe.“

Jugend für die Demokratie

Jugendliche müssen für die Demokratie begeistert werden – das ist eine der Lehren, die Heinz Westphal aus der Nazi-Diktatur zog. Und er war überzeugt, dass möglichst viele Jugendorganisationen, so unterschiedlich ihr Hintergrund auch sein mag, dabei an einem Strang ziehen sollten. Deshalb wurde er eine der treibenden Kräfte bei der Gründung des Deutschen Bundesjugendring.

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