Zum Tag des Ehrenamtes
Junge Menschen engagieren sich ehrenamtlich, sie setzen sich unter hohem persönlichen Einsatz für sich selbst und andere ein. Gerade in Jugendverbänden als Werkstätten der Demokratie nimmt das Ehrenamt eine grundlegende Rolle ein. Die Inhalte und Themen des Engagements sind so bunt und vielfältig wie die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen: Freizeit, Geselligkeit, Bildung, Solidarität, Alltagsbewältigung, Arbeitswelt und vieles mehr. Ein großer Teil ehrenamtlichen Engagements findet selbstorganisiert statt. Gerade wegen dieser Selbstverständlichkeit gilt es, ehrenamtliche Aktivitäten besonders zu würdigen und zu unterstützen. Als ein Grundpfeiler der Demokratie und Beitrag für eine soziale, funktionierende Zivilgesellschaft muss sich dies in der öffentlichen und politischen Anerkennung wiederfinden.
Engagementpolitik kann nur im Dialog mit der Zivilgesellschaft erfolgen. Die politische Förderung des ehrenamtlichen Engagements muss sich auf die Herstellung von Rahmenbedingungen konzentrieren, die ehrenamtliches Engagement ermöglichen und unterstützen. Beides vermissen wir im aktuellen Diskurs um die von der Bundesregierung initiierten Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Viel wichtiger als die Schaffung einer neuen Stiftung in der derzeit geplanten Form wäre es, bestehende Strukturen zu stärken und vorhandene Projekte zu unterstützen.
Eine unabhängige Zivilgesellschaft mit gemeinnützigen Verbänden ist unabdingbar für eine lebendige und starke Demokratie. Grundlage einer Engagementpolitik muss ein geschärfter, aber für alle Bereiche staatlichen Handelns gleichermaßen gültiger Gemeinnützigkeitsbegriff sein. Dieser muss auf uneigennützigen und gemeinwohlorientierten Handeln basieren, auch wenn dies politische manchmal unbquem ist. Unser Verständnis davon haben wir gemeinsam mit anderen gemeinnützigen Verbänden und Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft in der „Charta für Zivilgesellschaft und Demokratie“ formuliert.
Zur wiederkehrenden Debatte um einen Pflichtdienst bei der Bundeswehr oder in sozialen Einrichtungen ist unsere Position klar: Zwangsdienste sind unnötig und kontraproduktiv. Engagement kann und darf nicht erzwungen werden. Unser Vorsitzender Tobias Köck sagt dazu: „Der Zusammenhalt in Deutschland wird nicht von jungen Menschen gefährdet. Es ist anmaßend, jungen Menschen – und zwar ausschließlich ihnen – einen Pflichtdienst aufzuzwingen.“ Unsere Vorsitzende Lisi Maier ergänzt: „Anerkennung und Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement und nicht Zwang und Dienstpflicht führen zu mehr Solidarität. Und zwar unter allen Menschen, egal welchen Alters.“
Ausgezeichnete Projekte ehrenamtlichen Engagements machen wir hier sichtbar.