Jugendverbände

Zusätzliche Mittel für Jugendverbände

Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) stellt zusätzliche Mittel für die Kinder- und Jugendarbeit bereit. „Das ist in Krisenzeiten ein wichtiges Signal aus der Politik an junge Engagierte in den Jugendverbänden“, sagt Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings.

Im Jahr 2022 werden über den Kinder- und Jugendplan des Bundes zusätzliche Mittel verteilt. Vorausgegangen waren Gespräche der Vorsitzenden des Bundesjugendrings mit den demokratischen Fraktionen. „Wir haben deutlich gemacht, dass die Jugendverbände sich enorm engagieren, um die Folgen der Corona-Pandemie für junge Menschen abzufedern. Auch das Engagement in der Unterstützung ukrainischer Geflüchteter ist ungebrochen hoch. Für die entstehenden Mehrkosten brauchte es mehr Mittel“, so Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings.

Die Arbeit in der Jugendverbandsarbeit ist, wie in der gesamten Kinder- und Jugendarbeit, ohne ehrenamtliches Engagement undenkbar. „Das Ehrenamt ist durch die Folgen der Corona-Pandemie immer noch stark gebeutelt“, betont Daniela Broda. „Für die Ansprache und Neugewinnung junger Engagierter braucht es zusätzliche Anstrengungen, die nun durch die zugesagten Mittel finanziert werden können.“ Der Betrag von 1,5 Mio. Euro kann für gezielte Kampagnen für das Ehrenamt, dessen Ausbildung und die Jugendleiter*in-Card (Juleica) verwendet werden.

Im Rahmen der Ukrainehilfen gehen 2 Mio. Euro an die Jugendverbände. „Das war nicht nur für die Sommerfreizeiten wichtig“, sagt Wendelin Haag. „Für viele Verbände, in denen die Kinder und Jugendliche, die vor dem Krieg gegen die Ukraine geflüchtet sind, an den Zeltlagern und Ferienfreizeiten teilnahmen, kamen die Mittel recht spät. Deshalb bleibt es wichtig, auch Maßnahmen in den Herbst- und Weihnachtsferien finanzieren zu können. Schulungen für das pädagogische Personal hinsichtlich der wichtigen psychosozialen Begleitung traumatisierter Menschen können ebenfalls durch die Gelder initiiert werden."

Über Freizeitmaßnahmen hinaus ist das Engagement der Jugendverbände im Kontext der Kriegsfolgen weiterhin groß. Dazu zählen die Organisation von Hilfsgütern oder die Unterstützung Geflüchteter an der Grenze und an den Ankunft-Orten in Deutschland. Jugendverbände machen geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine viele Angebote der psychosozialen Begleitung, zur Integration im Alltag und zur Freizeitgestaltung.

Im Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ werden für die Jugendverbandsarbeit zusätzliche Mittel in Höhe von 3,8 Mio. Euro bereitgestellt. „Damit können neben den Freizeiten weitere offene Angebote für Kinder und Jugendliche finanziert werden, um die sozialen und psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern“, sagt Daniela Broda.

Am wichtigsten bleibt jedoch die dauerhafte Stärkung der Strukturen der Jugendverbände. Gerade in Krisenzeiten und nicht zuletzt angesichts der Preissteigerungen. „Für die Förderung durch den Kinder- und Jugendplan in 2023 ist es entscheidend, dass den Jugendverbänden für ihre bundeszentrale Infrastruktur mindestens die gleiche Summe zur Verfügung gestellt wird, wie im Bundeshaushalt 2022“, erklärt Wendelin Haag. „Hier setzen wir auf weitere vertrauensvolle Gespräche und zukunftsfähige Entscheidungen von und mit Parlament und Ministerium.“

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