Ampel-Koalition muss Jugend zum Fokusthema machen
„Von der zukünftigen Regierungskoalition braucht es konkrete Maßnahmen und das klare Bekenntnis im Koalitionsvertrag: Kinder und Jugendliche stehen im Fokus unserer Politik. Sie werden wirksam beteiligt. Ihre Interessen und Bedarfe spielen in der Gesellschaft eine große Rolle, ihre selbstorganisierten Interessenvertretungen sind wichtige Ansprechpartner“, sagt DBJR-Vorsitzende Daniela Broda und fordert:
Junge Menschen müssen von der kommenden Regierung in den Fokus genommen werden und als eigenständige Gruppe mit besonderen Bedarfen betrachtet und berücksichtigt werden.
Kinder und Jugendliche sind eine vulnerable Gruppe und als solche besonders schützenswert, wenn es um Corona und andere Krisen geht. Sie stehen am Anfang ihres Lebensweges in einer Phase, in der Armut gezielt bekämpft und verhindert werden muss, um Zukunftsperspektiven zu erhalten – etwa durch eine Kindergrundsicherung. Junge Menschen sind am längsten von den Auswirkungen des Klimawandels und anderer Umweltkrisen betroffen. Sie haben das Recht als junge Generation, von Politik und Gesellschaft Lösungen im Sinnen einer nachhaltigen Entwicklung zu erwarten – zum Einhalten der Klimaziele, zum Ausbau nachhaltiger Mobilität, für mehr günstigen Wohnraum – im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation.
Junge Menschen wollen sich aktiv an unserer Gesellschaft beteiligen und ihr Lebensumfeld selbstbestimmt gestalten. Sie müssen deswegen an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden, insbesondere wenn sie demokratisch legitimiert für viele Gleichaltrige sprechen können. Und sie müssen endlich wählen dürfen. Sie brauchen Erfahrungs- und Entfaltungsräume, für ehrenamtliches Engagement, zur Selbstorganisation und zur persönlichen Entwicklung außerhalb der formalen Bildungsräume. Jugendverbände müssen als ihre Interessenvertretung und wichtige Säule der demokratischen Zivilgesellschaft gestärkt werden.
DBJR-Vorsitzender Wendelin Haag betont: „Wir erwarten von SPD, Grünen und FDP, dass im Koalitionsvertrag eine wirksame und ressortübergreifende Jugendpolitik verankert wird. Sie muss an den Bedarfen und Interessen junger Menschen ausgerichtet sein. Sie muss den Jugend-Check dauerhaft verbindlich implementieren und umfassende Kinderrechte als Grundlage haben. Dabei ist eine Wahlaltersenkung noch vor den Europawahlen eine demokratische Notwendigkeit.“
Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen und zum Start der 20. Legislaturperiode gibt der Deutsche Bundesjugendring allen Abgeordneten und allen Mitgliedern der Koalitionsverhandlungen die Erwartungen junger Menschen mit auf den Weg. Diese 13 Forderungen müssen Eingang in den Koalitionsvertrag finden und in den kommenden Jahren umgesetzt werden.