Europapolitik Geflüchtete

Auflösung von Moria längst überfällig

Die ohnehin dramatische Situation in Moria auf der griechischen Insel Lesbos wird durch den verheerenden Großbrand verschärft. „Ein humanitärer Umgang mit den Menschen und die Auflösung der Flüchtendenlager ist längst überfällig“, sagt unser Vorstandsmitglied Hetav Tek.

Die Menschen in den Lagern sind in Todesangst vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen. Auf europäischem Boden müssen sie weiter in Todesangst leben. Immer wieder brennt es in den überfüllten Lagern, hinzu kommt der Corona-Ausbruch. Unhaltbare Zustände wie fehlende medizinische Versorgung in den Flüchtendenlagern werden immer wieder verschärft durch Anschläge von völkischen, rassistischen Gruppen. „Die Menschen müssen dringend auf die EU-Länder verteilt werden, sie brauchen eine sichere und menschenwürdige Perspektive“, sagt unser Vorstandsmitglied Marius Schlageter. Das gilt auch für die Menschen, die über das Mittelmeer flüchten und aus Seenot gerettet werden. „Die Bundesregierung muss umgehend die Angebote von Städten und Bundesländern annehmen, die  flüchtende Menschen aufnehmen wollen“, fordert Hetav Tek.

Parallel dazu müssen die Ursachen bekämpft werden: Wir fordern mehr Engagement von der Bundesregierung als amtierende europäische Ratspräsidentschaft und von der EU für den Frieden in den Regionen, aus denen Menschen fliehen. Wir weisen darüber hinaus auf die Verantwortung der deutschen und europäischen Politik für die Zustände in den Ländern hin, aus denen gerade viele Menschen fliehen. Verantwortung zu übernehmen heißt auch, eine Politik und eine Wirtschaft zu betreiben, die nicht zu Lasten dieser Länder geht. Solange es dort weiterhin keine menschenwürdigen Lebensperspektiven gibt, werden Menschen weiterhin flüchten. Wir fordern die Europäische Union und die Deutsche Bundesregierung auf, sich für mehr weltweite Gerechtigkeit durch nachhaltige Entwicklung, wirksame Klimapolitik, faire Handelsabkommen und Friedenspolitik einzusetzen.

Unser klarer Appell - mal wieder - an die Staaten in Europa: „Die Zustände in Moria sind das Resultat einer entmenschlichenden Migrations- und Asylpolitik. Es braucht jetzt endlich eine tragfähige, europäische Lösung, wobei europäische Lösung zuallererst eine menschenrechtsbasierte Lösung bedeutet. Europa muss aufhören, sich abzuschotten“, sagt Marius Schlageter.

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