Bekenntnis gegen jeden Antisemitismus!
Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) ist erschüttert über die rechtsterroristischen Anschläge auf eine Synagoge und einen Döner-Imbiss in Halle (Saale), bei welchen zwei Menschen getötet wurden. Wieder einmal wird von einem Einzeltäter gesprochen, was die politische Dimension des Anschlags verharmlost. Dieser Angriff stellt eine weitere antisemitische Eskalation dar, durch welche das jüdische Leben in Deutschland erneut in seiner Existenz bedroht wird. Wir sehen in dieser Tat den Ausdruck einer fortschreitenden Militarisierung und Enthemmung rechter Bewegungen, die von der zunehmenden Verbreitung antisemitischer Einstellungen in der Gesamtgesellschaft gestärkt werden. Antisemitismus ist in allen gesellschaftlichen Milieus und politischen Strömungen vorhanden.
Wir unterstützen die jüdischen Institutionen in ihrem Bestreben, gesellschaftliche Sichtbarkeit und eine positivere Wahrnehmung des Judentums zu erreichen. Der Schutz jüdischen Lebens in Deutschland und des Staates Israel hat für uns höchste Priorität. Wir stellen uns entschieden rechten Mobilisierungen und Aufmärschen entgegen. Wir stehen auf gegen Hass und Menschenfeindlichkeit!
Antisemitismus und seine Erscheinungsformen wandeln sich. Wir bekennen uns deshalb zur vom Bundestag beschlossenen ‚Arbeitsdefinition Antisemitismus‘1, welche der Komplexität des antisemitischen Ressentiments gerecht wird. Diese schließt Taten und Worte gegen jüdische oder als jüdisch wahrgenommene Einzelpersonen sowie jüdische Gemeindeinstitutionen und religiöse Einrichtungen ein. Der DBJR wird sich ausführlich dem Umgang mit Antisemitismus in der Gesamtgesellschaft und in allen politischen Strömungen weiter widmen.
Wir stehen als DBJR für Vielfalt, Solidarität und Gerechtigkeit! Wir stehen jeden Tag für eine solidarische Gesellschaft ein. Für diese Ziele kämpfen wir!
Einstimmig beschlossen von der Vollversammlung am 25.-27. Oktober 2019 in Berlin.
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1 dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/077/1707700.pdf