Erinnerungsarbeit

Erinnern und kein Vergessen

Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde am 27. Januar 1945 befreit. Am 75. Jahrestag wird daran erinnert, um Lehren für die Zukunft zu ziehen. Wir haben vor fünf Jahren in Auschwitz mit dem Israelischen und Polnischen Jugendring an der Frage gearbeitet, wie Erinnern gestalten werden kann.

Beim trilateralen Seminar in Auschwitz haben wir 2015 gemeinsam mit dem israelische Jugendring „Council of Youth Movements in Israel“ (CYMI) und dem polnische Jugendring „Polska Rada Organizacji Młodzieżowych“ (PROM) eine Erklärung verfasst, in der es unter anderem heißt: „Wir sind darum bemüht, eine politische Bildungsarbeit zu entwickeln, die es uns ermöglicht, aus der Vergangenheit zu lernen, sie zu vermitteln und eine Zukunft anzustreben, in der Rassismus und der Hass gegenüber anderen bekämpft werden. Wir wollen eine von Solidarität und moralischem Engagement zugunsten Schwacher und Hilfsbedürftiger geprägte Zukunft schaffen.“ Über die gesamte Veranstaltung wurde ein Blog geführt, in der auch Zeitzeugen zu Wort kommen und auch die Erklärung veröffentlicht ist.

Mit der guten Erfahrung dieses Seminar wurden und werden inzwischen weitere konzipiert. Zum 75. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto haben wir erneut mit CYMI und PROM ein Seminar durchgeführt. In unserer Bilanz stellen wir fest: „Als Jugendbewegungen und Jugendorganisationen räumen wir der Erinnerung und dem Gedenken einen zentralen Platz ein. In unserer Arbeit mit Jugendlichen betonen wir das Anrecht eines Jeden, ganz gleich wo auf dieser Welt, auf ein würdevolles Leben und unterstreichen die Bedeutung von moralischem Verhalten. Der Schutz unserer Mitmenschen und die Hoffnung auf eine Zukunft in offenen, freien Gesellschaften ist uns ein Anliegen.“ Eine Dokumentation des Seminars steht zur Verfügung.

Auch 2020 bereiten wir ein trilaterales Seminar vor. Diesmal wollen wir mit dem Israelischen Jugendring CYMI und der Österreichischen Bundesjugendvertretung (BJV) das Thema „Herausforderungen innerhalb der Demokratie“ anpacken. Im Austausch sollen unterschiedlicher Narrative aus israelischer, österreichischer und deutscher Perspektive  diskutiert werden.

Im Geiste dieser Seminare und der aktiven Arbeit gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus beschloss die DBJR-Vollversammlung im Oktober 2019 ein klares Bekenntnis gegen jeden Antisemitismus. Darin stellen wir fest, dass Antisemitismus in allen gesellschaftlichen Milieus und politischen Strömungen vorhanden ist. Gerade an Tagen des Erinnerns muss daraus folgen, sich gegen jene zu richten, die aus der Vergangenheit nichts lernen wollen.

Themen: Erinnerungsarbeit